Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Informationen für Angehörige von Schädel-Hirn-Trauma-Patienten

Nach dem Unfall geht es Ärzten und Angehörigen in erster Linie darum, dass der Patient überlebt. Wenn die Ärzte sein Leben retten konnten und der erste Schock überwunden ist,  treten andere Fragen und Ängste in den Vordergrund: Wann ist mein Angehöriger wieder ansprechbar? Wird er wieder vollständig gesund oder ist mit einer Behinderung zu rechnen? Wie lange muss er in der Klinik bleiben?

All dies ist für den Arzt zunächst schwierig zu beantworten, oft kann eine langfristige Prognose auf der Intensivstation noch nicht gestellt werden. Die Ärzte müssen dazu die weitere Entwicklung des Patienten abwarten. Diese Situation ist für Angehörige sehr belastend. Viele Patienten mit einer anfänglich schlechten Prognose haben sich recht gut erholt führen wieder ein weitgehend normales Leben. Hierbei ist in jedem Fall eine früh-zeitige und intensive Rehabilitation förderlich.

Helfen Sie Ihrem Angehörigen, indem Sie sich Zeit nehmen und die nötige Geduld mit-bringen. Hören Sie ihm zu und geben Sie ihm Geborgenheit. Informieren Sie sich über die Auswirkungen eines Schädel-Hirn-Traumas, um ihren Angehörigen besser verstehen zu können. Bedenken Sie, dass die Rehabilitation oft Monate oder gar Jahre in Anspruch nehmen kann und geben Sie ihm die Zeit, die er benötigt.

Tun Sie in dieser Zeit auch etwas für sich selbst, vergessen Sie nicht die eigenen Bedürfnisse, auch wenn sie vielleicht zunächst hinten anstellen. Sie haben ein Recht auf ein eigenes Leben. Nehmen Sie alle Hilfsangebote, die Sie bekommen können, in Anspruch. Auch eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe kann Ihnen helfen, mit der veränderten Situation klar zu kommen.

Fachliche Unterstützung: Dr. med. Uwe Meier (BDN), Grevenbroich