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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Psychische Auswirkungen des Parkinson-Syndroms

Neben den zunehmenden körperlichen Einschränkungen ist auch die psychische Gesundheit des Patienten häufig stark belastet. Als psychisches Krankheitszeichen wird oft eine depressive Grundstimmung mit Antriebslosigkeit (Apathie) und verringerter Entschlusskraft beobachtet  (was von der Akinese schwer abzugrenzen ist). Eine depressive Verstimmung liegt bei etwa 20 bis 40% der Erkrankten vor. Es kann auch zu Wesensänderungen des Patienten kommen. Teilweise gehen die psychischen Symptome den körperlichen Krankheitszeichen voraus.

Etwa jeder fünfte Patient mit Parkinson-Syndrom entwickelt nach langjähriger Erkrankung ernste Zeichen eines geistigen Abbaus (Demenz) mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, verlangsamtem Denken und verarmter Assoziationsfähigkeit.

Grundsätzlich alle Parkinson-Medikamente und auch viele andere Medikamente können bei Parkinson-Patienten eine Psychose verursachen, die behandelt werden muss. Man schätzt, dass 10 bis 30% aller Patienten eine solche Krise im Verlauf der Erkrankung entwickeln. Ein Frühsymptom sind ein unruhiger Schlaf und lebhafte Träume. Dann kommt es zu Verkennungen der Umwelt (Fachwort: Illusionen) und zu Trugbildern (Fachwort Halluzinationen). Später können Wahnvorstellungen und Verwirrtheitszustände auftreten. Treten solche Anzeichen auf, sollten Sie sofort Ihren Neurologen/Nervenarzt informieren.

Generell gilt, dass eine an die Bedürfnisse des Patienten angepasste Therapie trotz mancher medikamentöser Nebenwirkungen die Lebensqualität des Betroffenen erheblich verbessert.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Alfons Schnitzler und Priv.-Doz. Dr. Martin Südmeyer, Düsseldorf (DGN)