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Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Hinweise für Patienten mit Parkinson-Syndrom

Bleiben Sie aktiv! Versuchen Sie einen normalen Tagesablauf zu behalten und führen Sie Ihre täglichen Aktivitäten weiterhin so selbstständig wie möglich durch. Manchmal mag das schwierig sein, suchen Sie aber so lange nach Möglichkeiten, bis Sie die Hindernisse überwinden.

Bewegung jeder Art, möglichst täglich, hält Ihre Muskeln und Ihr Herz aktiv. Spaziergänge, Joggen, Schwimmen, Gymnastik u.a. Sportarten, die Sie in eigenem Tempo ausüben können, erleichtern es Ihnen, mit der Muskelsteife und eingeschränkten Beweglichkeit fertig zu werden. Die Bewegung kann zudem helfen, ein gesundes Normalgewicht zu halten. Obwohl einige Patienten durch Schluckbeschwerden oder Appetitlosigkeit an Gewicht verlieren, nehmen andere zu, weil sie weniger aktiv wie vor der Erkrankung oder aber deprimiert über ihren Zustand sind. Jedes überschüssige Pfund Körpergewicht bedeutet mehr Arbeit für Ihre Muskeln. Deshalb ist ein angemessenes Körpergewicht für Parkinson-Kranke besonders wichtig. Auch gezielte Physiotherapie kann die vielfältigen Beschwerden des Bewegungsapparates lindern. Ebenso können Logopädie (Sprechtherapie) oder Ergotherapie (Beschäftigungs- und Arbeitstherapie) helfen, mit den Auswirkungen des Parkinson-Syndroms besser zurechtzukommen.

Und denken Sie vor allem daran: Sie sind nicht allein mit Ihrer Krankheit! Parkinson ist keine seltene Erkrankung, es gibt viele Menschen in Ihrer Nähe, die mit der gleichen Diagnose konfrontiert sind. Wenden Sie sich an Selbsthilfegruppen. Institutionen, die sich des Themas professionell annehmen, können ebenfalls Hilfestellung geben. Die Parkinson-Vereinigung gibt beispielsweise einen kostenfreien Hilfsmittel-Katalog heraus. Denn es gibt eine ganze Reihe von Hilfen, die den Alltag erleichtern. Dazu gehören z.B. Strumpfanzieher, Knöpfhilfen sowie Nagelfeilen und Bürsten mit dicken Griffen zum besseren Greifen. Speziell konstruiertes Essbesteck und Trinkgefäße vereinfachen die tägliche Nahrungsaufnahme. Es gibt auch verschiedene Haushaltsgegenstände, die einfach nur mit einer Hand zu bedienen sind. Mit einem rutschfesten Multibrett kann man sicher Gemüse schälen oder eine Dose öffnen. Weiter stehen Schreib-, Aufsperr- und Greifhilfen zur Verfügung.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Alfons Schnitzler und Priv.-Doz. Dr. Martin Südmeyer, Düsseldorf (DGN)