Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Psychosen - Diagnostik

Die Diagnose einer Psychose wird in Zusammenarbeit zwischen dem Betroffenen, der Familie und dem Therapeuten bzw. Arzt gestellt. Zu Beginn informiert sich der Facharzt in einem ausführlichen Gespräch über die aktuellen Beschwerden und ihren Verlauf, frühere Erkrankungen, das soziale Umfeld, Lebensgewohnheiten und eventuelle Vorbehandlungen.

Um eine zielgerichtete Behandlung bei Verdacht auf eine Psychose durchführen zu können, muss der Arzt zunächst feststellen, ob es sich um eine primäre (nicht-organische) Psychose handelt oder die Symptome Ausdruck einer körperlichen Grunderkrankung sind (z.B. Stoffwechselerkrankungen, neurologische Erkrankung, etc.). Hierzu sind in der Regel neben körperlichen eine Reihe von labormedizinischen (z.B. Bestimmung der Blutwerte) und apparativen Untersuchungen (EEG, EKG, Kernspintomografie des Schädels) notwendig. Erst wenn eine organische Ursache der psychotischen Symptome ausgeschlossen ist, kann von einer primären  Psychose gesprochen werden.

Eine genaue Zuordnung zu einer bestimmten Erkrankungsform der primären Psychosen ist bei der Erstuntersuchung allerdings oft noch nicht möglich und es wird eine Beobachtung über einen längeren Zeitraum erforderlich.

Nach der Diagnose einer Psychose ist es hilfreich, dass der Betroffene sich gut über die Erkrankung informiert und auch die Angehörigen über alle wichtigen Eckpunkte aufgeklärt sind. Betroffene sollten sich nicht davor scheuen, ihren behandelnden Arzt zu fragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Aufklärung und auch der Besuch von Selbsthilfegruppen kann für die Betroffenen sowie die Angehörigen sehr hilfreich bei der Krankheitsbewältigung sein.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Wolfgang Gaebel, Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Zielasek, Düsseldorf (DGPPN) und Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler, Basel (SGPP)