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Krankheitsbild bei Schlaganfall

Die durch einen Schlaganfall verursachte Mangeldurchblutung im Gehirn führt häufig zu Lähmungserscheinungen. Der Betroffen kann plötzlich hinfallen und anschließend Lähmungen auf einer Körperseite aufweisen. Je nach Stärke des Schlaganfalls können leichte Lähmungen von Gesicht oder Arm bis hin zur kompletten Lähmung einer Körperhälfte (Halbseitenlähmung) auftreten. Bei der Lähmung einer Körperseite ist der Arm oft stärker betroffen als das Bein. Im Gesicht kann sich die Lähmung durch einen einseitig herunter hängenden Mundwinkel bemerkbar machen.

Weitere Symptome eines Schlaganfalls können Sprachstörungen, Sehstörungen, Schluckstörungen, Schwindel, Gefühlsausfälle und in schweren Fällen sogar Bewusstseinsstörungen sein. So können die Patienten bei starken Schwindelgefühlen weder sitzen noch stehen. Das plötzliche Sehen von Doppelbildern oder der Ausfall der Sehfähigkeit nach einer Seite gehören zu den typischen Sehstörungen nach einem Schlaganfall. Sprachstörungen machen sich dadurch bemerkbar, dass die Patienten Gegenstände oder Personen nicht mehr mit den passenden Begriffen oder Namen benennen können. Zusätzlich zu den genannten Symptomen kann es zu starken, stechenden Kopfschmerzen kommen, die auch mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein können. Sie sind ein Hinweis darauf, dass eine Hirnblutung als Ursache des Schlaganfalls in Frage kommt.

Welche Ausfallerscheinungen bei den Patienten auftreten und wie stark sie sind hängt in erster Linie von den betroffenen Gehirnregionen und dem Ausmaß der Gehirnschädigung dort ab. Dauern die Symptome mindestens 24 Stunden an, liegt ein vollendeter Schlaganfall vor. Zumindest ein Teil des Hirngewebes ist dann meist dauerhaft geschädigt. Bilden sich die Ausfallerscheinungen innerhalb von Minuten oder Stunden wieder zurück, liegt eine transitorisch ischämische Attacke (TIA) vor. Ob vollendeter Schlaganfall oder TIA, jedes Ereignis ist ein Notfall und der Patient ist so schnell wie möglich in ein Krankenhaus zu bringen. Am besten ist es, den Notarzt sofort zu verständigen und den Patienten mit Blaulicht ins Krankenhaus zu bringen. Je schneller er mit den richtigen Therapien behandelt wird, umso größer sind seine Chancen, dass sich die Symptome wieder möglichst vollständig zurückbilden.  

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Christian Gerloff, Hamburg (DGN)