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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Folgen eines Schlaganfalls

Innerhalb von 4 Wochen nach einem Schlaganfall versterben 20% der Patienten, innerhalb eines Jahres 37%. Etwa die Hälfte der Schlaganfall-Patienten, die überleben, bleiben aufgrund der dauerhaften Schäden pflegebedürftig oder schwerstbehindert. Hierzulande ist der Schlaganfall die häufigste Einzelursache für Pflegebedürftigkeit.

Die Auswirkungen eines Schlaganfalls führen meist zu einschneidenden Veränderungen im Leben der Patienten. Halbseitige Gesichtslähmungen führen zu großen Schwierigkeiten beim Sprechen, Kauen und Schlucken. Viele Patienten können deshalb nicht mehr selbstständig essen und müssen gefüttert werde. Bei Sprachstörungen kann sowohl das Sprachverständnis als auch die Sprachproduktion gestört sein. Betroffene können häufig nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt sprachlich kommunizieren. Die vollständige Lähmung einer Körperhälfte hat zur Folge, dass die Patienten nur noch im Bett liegen oder in einem Stuhl sitzen können bzw. einen Rollstuhl benutzen müssen. Leichtere Lähmungserscheinungen führen zu Gehstörungen, bei denen die Patienten meist das betroffene Bein halbkreisförmig nachziehen. Der gelähmte, leicht gebeugte Arm schwingt dann beim Gehen nicht mit. Bleibt eine Gesichtsfeldhälfte blind, können Gegenstände, Hindernisse oder entgegenkommende Menschen auf dieser Seite nicht mehr richtig wahrgenommen werden.

Auch die Kontrolle über den Stuhlgang und die Entleerung der Blase kann verloren gehen. Die Betroffenen müssen dann eine Windel tragen. Bei einer Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen. An Dinge, die lange zurück liegen, können sich die Patienten dagegen häufig noch erinnern.

Das Ausmaß und die Schwere der Beeinträchtigungen hängen in erster Linie davon ab, welche Gehirnregionen betroffen und wie stark sie durch den Schlaganfall geschädigt worden sind. Die meisten Patienten sind durch den erlittenen Schlaganfall in erheblichem Maße körperlich behindert. Sie sind auch seelisch verunsichert und werden oft depressiv. Die Unterstützung durch die Angehörigen ist deshalb für den Patienten besonders wichtig. Gerade in den ersten Tagen nach einem Schlaganfall sollte der Patient spüren, dass man ihn nach wie vor liebt und sich um ihn kümmert. 

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Christian Gerloff, Hamburg (DGN)