Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Unterstützung durch Eltern

Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem sie ihm vermitteln, dass sie fest an einen Erfolg glauben. Um eigene Zweifel zu zerstreuen, sollten sie sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass das Problem in der Regel im Jugendalter nicht mehr besteht. Leidet das Kind unter dem Einkoten oder Einnässen oder plagen es Selbstzweifel, sollte man es daran erinnern, dass es doch auch ganz andere Dinge im Leben gelernt hat und dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es sauber ist.

Bei allem Verständnis und aller liebevollen Begleitung muss insbesondere bei älteren Kindern aber auch deutlich werden, dass sie die Verantwortung für ihr Einnässen oder Einkoten übernehmen müssen.

Tagsüber brauchen Kinder manchmal die Unterstützung der Eltern, wenn es etwa darum geht regelmäßig auf Toilette zu gehen. Viele Kinder können in diesem Alter die Uhr nicht lesen oder vergessen die Zeit beim Spielen. Deshalb ist es hilfreich, wenn die Eltern sie rechtzeitig daran erinnern, wenn es wieder Zeit ist auf Toilette zu gehen. Kinder, die gerne für sich selbst die Verantwortung übernehmen, können sich eventuell einen Wecker stellen.

Verweigern sich die Kinder dem Wunsch der Eltern, kann es im Einzelfall hilfreich sein, Verständnis für das Kind aufzubringen und sich auch die positiven Aspekte dieser Eigenständigkeit vor Augen zu führen. Keinesfalls sollte in diesen Fällen mehr Druck ausgeübt werden. Das könnte die Situation noch verschärfen.

Bei Kindern, die nachts einnässen, können Eltern ihrem Kind helfen, indem sie ihm tagsüber regelmäßig etwas zu trinken anbieten, damit es am Abend nicht so durstig ist. Abends sollten sie das Trinken allerdings nicht komplett unterbinden. Es sollte lediglich, wenn das Kind abends große Mengen trinkt, auf eine angemessene Menge reduziert werden.

Kommt ein Klingelgerät zum Einsatz müssen die Eltern zumindest bei jüngeren Kindern mit aufstehen. Unter Umständen müssen sie das Kind wecken, wenn die Klingel dies nicht schafft, und es zur Toilette schicken. Auch beim Wechseln der Kleidung und / oder der Bettwäsche brauchen kleinere Kinder Unterstützung. Ältere Kinder dagegen sollten diese lästige Aufgabe immer selbst übernehmen. 

Die Kalenderführung mit Symbolen, die die Kinder verstehen, kann sehr zur Motivation beitragen. Daher sollten Eltern sie nicht vernachlässigen. Vielleicht lässt sich eine kleine Routine in den Alltag einbauen, in deren Rahmen der Eintrag im Kalender von Eltern und Kind gemeinsam vorgenommen wird.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Alexander von Gontard, Homburg/Saar (DGKJP)