Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Therapie bzw. Behandlungsmöglichkeiten bei Cluster-Kopfschmerzen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Akuttherapie der Einzelattacken und einer Dauertherapie zur Prophylaxe (Vorbeugung). Wenn der Betroffene suizidgefährdet ist oder sämtliche Behandlungsversuche fehlschlagen kann ein stationärer Aufenthalt notwendig werden.

Akuttherapie bei Cluster-Kopfschmerzen

Bis zu 70% der Betroffenen hilft das Einatmen von reinem Sauerstoff über eine Atemmaske, die Mund und Nase abdeckt wenn sie innerhalb der ersten 15 Minuten einer Attacke durchgeführt wird. Diese Therapie sollte als erstes erprobt werden.
Wenn diese Therapie nicht wirkt, ist Sumatriptan aus der Stoffklasse der Triptane das Mittel der Wahl. Triptane bewirken wie Sauerstoff eine Gefäßverengung und entlasten dadurch die gereizten Gefäßabschnitte. Darüber hinaus verhindern sie die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe und unterbinden die Ausbreitung von Schmerzreizen in die Hirnrinde. Da eine schnelle Wirkung notwendig ist, sind Nasensprays (bei langen Attacken) sonst Injektionslösungen (unter die Haut) die geeigneten Darreichungsformen. Triptane sind verschreibungspflichtig und sollten auf keinen Fall an mehr als 10 Tagen im Monat eingenommen werden.

Ebenfalls bewährt hat sich die Anwendung von lokal wirkenden Betäubungsmitteln wie Lidocain als Nasenspray. 

Entspannungsverfahren, Stressbewältigungstechniken, Akupunktur, Neuraltherapie, Biofeedback, Massagen und andere alternative Therapiemethoden, die beim Spannungskopfschmerz oder der Migräne helfen, sind beim Cluster-Kopfschmerz wirkungslos.

Fachliche Unterstützung: Prof. Diener, Essen (DGN)