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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Schlafverhalten bzw. Schlafstörungen im Alter

Beinahe jeder zweite Mensch in Deutschland über 65 Jahre leidet an chronischen Schlafstörungen. Die Gesamtschlafdauer älterer Menschen ist zwar meist nicht reduziert, dennoch empfinden sie ihren Schlaf als weniger erholsam. Dies liegt unter anderem an den Veränderungen des Schlafes, die das Älterwerden mit sich bringt: Die Tiefschlafphasen älterer Personen sind häufig verkürzt, und sie lassen sich viel leichter (z.B. durch Geräusche) wecken. Danach liegen sie lange Zeit wach. Auch schlafen sie mehr tagsüber als früher und entsprechend weniger in der Nacht.

Im Alter reagiert man viel empfindlicher auf äußere Störfaktoren als in jungen Jahren. Ein zu warmer Schlafraum, ein schnarchender Partner oder eine zu weiche Matratze – Dinge, die man in der Lebensmitte leicht ertragen hat, können im Alter plötzlich schlafraubend wirken. Psychische Belastungen wie Einsamkeit, Konflikte, Über-/Unterforderung wirken sich in jedem Lebensalter ebenfalls negativ auf den Schlaf aus. Schlafstörungen im Alter lassen sich auch oft auf psychische Erkrankungen wie eine Depression, Demenz oder Angststörung zurückführen.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Thomas Pollmächer (Autor), Ingolstadt (DGPPN) und Prof. Dr. med. Martin Hatzinger, Solothurn (SGPP)