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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Verlauf und Prognose der Alzheimer-Demenz

Zu Beginn der Alzheimer-Demenz lassen sich die geistigen Einschränkungen noch durch einfache Hilfsmittel wie schriftliche Notizen, einfache Strukturierung des Alltagsablaufs, etc. bewältigen. Bei weiterem Krankheitsfortschritt muss jedoch der Beruf – falls zu diesem Zeitpunkt noch ausgeübt – aufgegeben werden, und die Betreuung durch eine Pflegekraft wird unumgänglich. In späten Stadien ist eine ununterbrochene Versorgung oft unverzichtbar und vielfach wird die Einrichtung einer gerichtlichen Betreuung notwendig. So lange der Patient entscheidungsfähig ist, sollten deshalb rechtliche Fragen, wie z.B. Erbschaftsangelegenheiten, Patientenverfügung etc., geregelt werden. Viele Angehörige sehen sich später zur Unterbringung des Patienten in einem Pflegeheim gezwungen, da die Betreuung zu Hause eine enorme Belastung darstellt.

Die Krankheit verläuft schleichend und führt durchschnittlich nach 8 bis 10 Jahren (Spanne 3 bis 20 J.) zum Tod. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich im Laufe der Jahre zunehmend. Die eigentliche Todesursache ist häufig eine Lungenentzündung oder eine Blutvergiftung infolge eines Druckgeschwürs, das sich durch Bettlägerigkeit bilden kann.

Eine medikamentöse Therapie und psychosoziale Maßnahmen vermögen eine Demenz nicht zu stoppen oder zu heilen. Erreicht werden kann aber eine vorübergehende Stabilisierung der Hirnfunktionen und damit letztlich auch der Alltagskompetenzen. Damit kann das Fortschreiten der Erkrankung hinausgezögert werden, insbesondere im Anfangsstadium. Bei einem Teil der Patienten ist sogar eine zwischenzeitliche Zustandsverbesserung zu beobachten.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Wolfgang Maier und Prof. Dr. med. Frank Jessen, Bonn (DGPPN)