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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Arbeitsleben: Mobbing - Was tun?

Mobbing-Situationen sind so unterschiedlich, dass es keine Standardlösungen gibt. Für die Opfer von Mobbing ist grundsätzlich alles hilfreich, was ihr Selbstwertgefühl und Wohlbefinden stärkt. Freude und Freunde außerhalb des Berufslebens, Sport und andere Hobbies relativieren die Nachstellungen und Belastungen am Arbeitsplatz und können dabei helfen, das Selbstwertgefühl zu behalten.

Eine Möglichkeit beim Umgang mit Mobbing ist, zunächst eine Anpassungsstrategie zu wählen. Oft kann es helfen, sich eine größere Gleichgültigkeit anzutrainieren, eine andere Einstellung zu den Umständen zu finden. Es kann sehr hilfreich sein, mehr Sport zu treiben und Entspannungstechniken zu erlernen, um den „Bosheiten“ besser zu trotzen. Wenn man lernt, sich mit der Situation zu arrangieren, kann man auch in seine Belastbarkeit wieder mehr Vertrauen setzen - und dann tatsächlich künftig mehr wegstecken. 

Für die Situation am Arbeitsplatz empfehlen Mobbing-Experten folgende Strategie:

  • Zuerst einmal ist es wichtig, die eigene Wahrnehmung zu überprüfen. Mobbing-Opfer sollten daher Unbeteiligte danach fragen, wie sie die Situation einschätzen.
     
  • Es ist hilfreich, das eigene Vorgehen sowie das Handeln des „Widersachers“ zu dokumentieren – z.B. durch Führen eines Mobbing-Tagebuchs
     
  • Eine Vertrauensperson sollte eingeweiht und über alle Vorgänge informiert werden
     
  • Anschließend kann sollte der „Widersacher“ direkt angesprochen werden
     
  • Sollte dies nicht zu einer Klärung führen, sollte der Vorgesetzte eingeschaltet werden, die nächsten Ansprechpartner sind Personal- und Betriebsräte oder spezielle Mobbing-Beratungsstellen.
     
  • Bei weiterbestehen der Situation sollte man eine Rechtsberatung aufsuchen und psychologische/ärztliche Hilfsangebote sowie ggf. Rehabilitation in Anspruch nehmen und sich mit einer neuen Lebensplanung auseinandersetzen.

Fachliche Unterstützung: Dr. Christa Roth-Sackenheim (BVDP)