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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Was ist eine Trigeminusneuralgie?

Bei Gesichtsschmerzen lassen sich verschiedene Formen unterscheiden. Die beiden häufigsten sind die Trigeminusneuralgie und der atypische Gesichtsschmerz (auch anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz).

Die Trigeminusneuralgie ist ein Gesichtsschmerz, der sich auf das Versorgungsgebiet des so genannten Drillingsnervs (Nervus trigeminus) beschränkt. Die Trigeminusnerven leiten die Empfindungen beider Gesichtshälften weiter und sind in jeweils drei Äste aufgeteilt, die Stirnpartie, Unterkiefer und Oberkiefer sowie Oberlippe versorgen. In den meisten Fällen ist bei einer Trigeminusneuralgie der zweite oder dritte Nervenast geschädigt. Dementsprechend sind der Ober- und Unterkiefer sowie die Lippe und Wange betroffen und dies in der Regel nur auf einer Gesichtshälfte.

Eine Trigeminusneuralgie ist gekennzeichnet durch blitzartig einschießende Schmerzen, die sich nach Phasen völliger Beschwerdefreiheit salvenartig wiederholen können. Die  Schmerzintensität ist extrem heftig, die Salven dauern meist nur Sekunden, manchmal aber auch bis zu zwei Minuten an. Solche Schmerzanfälle können mehrmals täglich vorkommen, wobei sich die Abstände zwischen den Attacken im Laufe der Zeit verkürzen. Charakteristisch ist die Auslösung durch so genannte „Triggerreize“.

Vier von 100.000 Menschen leiden hierzulande unter einer Trigeminusneuralgie, Frauen etwas häufiger als Männer. Meist treten die ersten Beschwerden nach dem 40. Lebensjahr auf.

Fachliche Unterstützung: PD Dr.med. Mark Obermann, Essen (DGN)