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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Anpassungsstörung - Ursachen bzw. Auslöser

Menschen sind im Lauf ihres Lebens häufig Situationen ausgesetzt, die sie als unangenehm, quälend, ängstigend, erschreckend oder zermürbend empfinden. Sie gehen allerdings mit diesen Belastungen unterschiedlich um. Während der Eine das Erlebte psychisch völlig unbeschadet übersteht, entwickelt der Andere durch den gleichen Stressor eine Störung, d.h. es ist immer die subjektive Wahrnehmung des Betroffenen entscheidend, aber auch die (aktuelle) individuelle Belastbarkeit und die Lebenssituation.

Eine Reihe von Faktoren kann die Entstehung einer Anpassungsstörung begünstigen:

  • Art, Dauer und Schwere der Belastung
     
  • In welcher aktuellen Lebenssituation und mit welcher Bedeutung ereilt den Betroffenen das Ereignis? Manchmal ist der letzte einer Kette von kleineren Stressoren der Tropfen, der das „Fass zum Überlaufen bringt“.
     
  • Wie psychisch widerstandsfähig, wie sensibel und verletzlich ist der Betroffene grundsätzlich? Ausgeglichene, optimistische und selbstbewusste Menschen können mit Krisen in der Regel besser umgehen.
     
  • Welche Bewältigungsstrategien kann der Betroffene abrufen? Ist er in der Vergangenheit schon ein-mal erfolgreich mit einem ähnlich negativen Erlebnis umgegangen und kann er diese Erfahrungen auf die neue Situation anwenden?
     
  • Ist ein unterstützendes soziales Umfeld, d.h. Familie, Freunde, Kollegen vorhanden? Grundsätzlich sind emotional instabile Menschen, die weder in einer festen Partnerschaft noch einem supportiven sozialen Netzwerk leben, eher von Belastungs- bzw. Anpassungsstörungen betroffen.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Ulrich Schnyder, Zürich (SGPP), Dr. Roger Pycha, Bruneck (SIP)