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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

ADHS-begleitende Störungen

Oft entwickeln ADHS-Patienten neben den Kernsymptomen weitere Störungen (so genannte Komorbidität), die unbedingt mitbehandelt werden müssen, da sie die Prognose der ADHS maßgeblich negativ beeinflussen können. Etwa zwei Drittel der betroffenen Kinder weisen derartige Begleiterscheinungen auf – hierzu zählen vor allem:

  • Störungen des Sozialverhaltens (z.B. Aggressivität);
     
  • Entwicklungsstörungen (z.B. im motorischen und sprachlichen Bereich sowie in der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit),schulische Leistungsdefizite und Hinweise auf Teilleistungsschwächen (Lese-Rechtschreib- und/oder Rechenschwäche);
     
  • Tic-Störungen (einschl. Tourette-Störung);
     
  • Depressive Störungen oder negatives Selbstbild;
     
  • Angststörungen (besonders Leistungsängste);
     
  • Beeinträchtigte Beziehungen zu Familienmitgliedern, zu Erziehern/Lehrern und zu Gleichaltrigen.

Neben einem gestörten Sozialverhalten kommen bei Schulkindern mit einer beeinträchtigten Aufmerksamkeit Lernschwierigkeiten am häufigsten vor. Die Leistungen in der Schule liegen meist weit unter den eigentlichen Fähigkeiten. Es fehlt an Konzentration und Geduld, das Kurzzeitgedächtnis arbeitet sehr schwach. Eine Lese-Rechtschreib- und/oder eine Rechenschwäche besteht oft neben guten Leistungen in anderen Bereichen. Viele Kinder und Jugendliche mit ADHS entwickeln mit der Zeit emotionale Probleme, wie Ängste und Unsicherheiten. Sie trauen sich weniger zu als andere Kinder. Im Speziellen zeigen sich diese Probleme im schulischen Kontext.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Tobias Banaschewski, Mannheim (DGKJP)