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Chronische Schmerzen infolge Kindheitstrauma

© designfgb_Fotolia.com

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Körperlicher Missbrauch im Kindesalter und andere Traumata richten langfristige Schäden bei Erwachsenen an. Betroffene leiden vor allem unter chronischen Schmerzen.

Körperlicher, sexueller oder emotionaler Missbrauch und auch Vernachlässigung, entweder allein oder in Kombination mit anderen Arten von Kindheitstraumata, erhöhen das Risiko von chronischen Schmerzen und einer damit in Verbindung stehenden Beeinträchtigung als Erwachsener. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von André Bussières von der McGill University (siehe European Journal of Psychotraumatology, online seit 18.12.2023). Sie betont die Dringlichkeit der Beschäftigung mit belastenden Kindheitserfahrungen, so genannten "Adverse Childhood Experiences" (ACEs).

ACEs können Kinder oder Teenager durch direkten körperlichen, sexuellen oder emotionalen Missbrauch betreffen. Eine indirekte Belastung kann über umweltbedingte Faktoren wie häusliche Gewalt, das Leben mit einer drogensüchtigen Person oder den Verlust eines Elternteils auftreten. Von chronischen Schmerzen ist derzeit allein in Großbritannien zwischen einem Drittel und der Hälfte der Bevölkerung betroffen. Sie gelten weltweit auch als eine der führenden Ursachen für eine Behinderung.

Langfristige Erkrankungen wie chronische Schmerzen im unteren Bereich der Wirbelsäule, also Kreuzschmerzen, Arthritis und Migräne können Patienten so stark beeinträchtigen, dass sie nicht arbeiten, richtig essen oder an körperlichen Aktivitäten teilnehmen können.

Für die Studie haben die Experten Forschungsergebnisse aus einem Zeitraum von 75 Jahren ausgewertet, die insgesamt die Daten von 826.452 Erwachsenen umfassen. Personen, die demnach in ihrer Kindheit verschiedenen Arten von traumatischen Erlebnissen ausgesetzt waren, verfügen als Erwachsene über ein erhöhtes Risiko chronischer Schmerzen und damit einhergehender Beeinträchtigungen. Vor allem betroffen sind Menschen, die einen körperlichen Missbrauch erleiden mussten.

Laut Bussières sind diese Forschungsergebnisse besorgniserregend. Das sei vor allem der Fall, da mehr als eine Mrd. Kinder jedes Jahr diesen belastenden Kindheitserfahrungen ausgesetzt sind. Dieser Anteil an Kindern entspräche der Hälfte derjenigen in der Bevölkerung. Die Wissenschaftler haben eine systematische Auswertung von 85 Studien durchgeführt. In der Folge konnten die Ergebnisse von 57 Studien in die Meta-Analysen aufgenommen werden.

Die Ergebnisse: Personen, die einer direkten belastenden Kindheitserfahrung ausgesetzt waren, gaben um 45 Prozent wahrscheinlicher als Erwachsene an, dass sie unter chronischen Schmerzen litten. Körperlicher Missbrauch stand mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von chronischen Schmerzen und einer damit einhergehenden Beeinträchtigung in Zusammenhang. Die Chancen von chronischen Schmerzen und entsprechenden Behinderungen im Erwachsenenalter erhöhten sich mit der Belastung durch jede direkte ACE. Das Risiko chronischer Schmerzen erhöhte sich beim Kontakt von einer bis zu vier oder mehreren ACEs deutlich.

Quelle: pressetext.com vom 19.12.2023

 

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