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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Ursachen der Gürtelrose bzw. Post-Zoster-Neuralgie

Varicella-zoster-Viren können sich nach einer Erstinfektion, also einer Windpocken-Erkrankung, in bestimmten Nervenzellen in der Nähe des Rückenmarkes einnisten. Hier „überdauern“ die Viren über lange Zeit, ohne irgendwelche Beschwerden zu verursachen. Verschiedene Faktoren wie ein geschwächtes Immunsystem, oder allein schon fortgeschrittenes Alter, andere allgemeine Erkrankungen oder großer Stress können sie „wecken“. Oft findet sich aber auch kein ersichtlicher Grund für die erneute Vermehrung der Viren. Die "Reaktivierung" der Viren führt dazu, dass sich die Viren entlang der Nervenbahnen eines Hautnervs ausbreiten. Dabei kommt es zunächst zu Schmerzen, schließlich aber zu einem Bläschen-Ausschlag wie bei Windpocken, nur nicht am ganzen Körper, sondern auf eine kleine Region beschränkt. Da der Ausschlag in der Regel nur auf ein Hautsegment beschränkt ist und oft „gürtelförmig“ am Rumpf auftritt, spricht man von einer Gürtelrose.

Das schmerzhafte mit Bläschen besetzte Hautareal entspricht dem Hautbereich, den eine Nervenwurzel, in die sich die Viren eingenistet haben, versorgt. Dieses „Ausbreitungsgebiet“  wird medizinisch als „Dermatom“ bezeichnet. Dadurch kommt es zu einer für den Herpes zoster charakteristischen Lokalisation des Schmerzes und zur begrenzten Bläschen-Bildung.

Bleiben mehr als ein halbes Jahr nach der Ausheilung der Gürtelrose Schmerzen bestehen, spricht man von einer Post-Zoster-Neuralgie. Als mögliche Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Komplikation gelten ein Alter von über 50 Jahren, eine hohe Schmerz-intensität beim akuten Ausschlag der Gürtelrose sowie eine vorbestehende Polyneuropathie.

Fachliche Unterstützung: Dr. med. Uwe Meier (BDN), Grevenbroich