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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Was ist Borreliose (Lyme-Borreliose)?

Die Borreliose (Lyme-Borreliose) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist von Zecken über den Stechrüssel beim Saugvorgang auf den Menschen übertragen wird. Sehr viel seltener ist eine Übertragung durch andere blutsaugende Insekten wie z.B. Pferdebremsen, Fliegen, Mücken und Flöhe beschrieben worden.

Infektionen finden im Mitteleuropa besonders in der warmen Jahreszeit von April bis Oktober statt, wenn die Zecken in Wäldern, Gräsern (meist Larven), niedrigen Büschen (Nymphen) oder Sträuchern (ausgewachsene Zecken) auf Wildtiere lauern, um bei ihnen Blut zu saugen. Zecken haben eine Vorliebe für Rauhes und halten sich daran fest, wenn sie Berührung damit aufnehmen können (z.B. Fell des vorbeistreifenden Wildes). Dabei sind sie nicht immer wählerisch und gehen auch auf vorbeispazierende Menschen über.

Borreliose kommt weltweit vor. In Deutschland ist Ixodes ricinus, auch „gemeiner Holzbock“ genannt, die Zeckenart, die überwiegend als Überträger auftritt.

Nicht zu verwechseln ist Borreliose mit der ebenfalls durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), eine durch ein Virus hervorgerufene Hirnhaut- oder Hirnentzündung, der mit einer Impfung vorgebeugt werden kann. Die Borreliose ist weitaus häufiger als FSME. Die Übertragung von FSME beschränkt sich im Gegensatz zur Borreliose in Deutschland auf bestimmte Risikogebiete. Borreliose und FSME können allerdings auch gleichzeitig beim Stich einer Zecke übertragen werden.

Neben Borreliose und FSME gibt es noch einige weitere von Zecken übertragbare Krankheiten wie z.B. Ehrlichiose und Babesiose, die von der braunen Hundezecke übertragen werden.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Peter Berlit, Essen (DGN)