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Agoraphobie kann Bewegungsfreiheit zunehmend einschränken

Mit Agoraphobie wird eine Gruppe von Phobien bezeichnet, die durch die Angst vor bestimmten Situationen gekennzeichnet ist. Betroffene haben beispielsweise Probleme, sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten, Supermärkte oder Geschäfte zu betreten, sich in Menschenmengen, Kinos oder engen geschlossenen Räumen aufzuhalten, oder sich alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen. In manchen Fällen erreicht die Agoraphobie ein Ausmaß, dass die Personen nicht mehr in der Lage sind, das Haus zu verlassen.

Mit Agoraphobie wird eine Gruppe von Phobien bezeichnet, die durch die Angst vor bestimmten Situationen gekennzeichnet ist. Betroffene haben beispielsweise Probleme, sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten, Supermärkte oder Geschäfte zu betreten, sich in Menschenmengen, Kinos oder engen geschlossenen Räumen aufzuhalten, oder sich alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen. In manchen Fällen erreicht die Agoraphobie ein Ausmaß, dass die Personen nicht mehr in der Lage sind, das Haus zu verlassen. „Ein zentraler Aspekt vieler agoraphober Situationen ist, dass eine Flucht aus diesen Situationen nicht sofort möglich erscheint. Betroffene verspüren dann die Angst, ihrer Angst in solchen Situationen ausgeliefert zu sein, die Kontrolle über sich zu verlieren sowie körperliche Symptome zu verspüren, die sie als lebensbedrohlich oder auch peinlich-beschämend wahrnehmen“, berichtet Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) mit Sitz in Krefeld. Jeder Phobiker erlebt seine Angst auf verschiedene Art und Weise. Manche Betroffene können problemlos in einem Supermarkt einkaufen, sind aber nicht dazu fähig, mit dem Auto allein weite Strecken zurückzulegen. Aufgrund der in diesen Lebensbereichen auftretenden Angst werden die Situationen zunehmend gemieden.

Agoraphobie kann sich plötzlich oder schleichend entwickeln

Bei vielen Betroffenen tritt zuerst eine Panikstörung in Form einer ersten völlig überraschenden Panikattacke auf. Typisch sind bei einer Attacke verschiedene körperliche Symptome wie Herzklopfen, Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel und Entfremdungsgefühle, die innerhalb kurzer Zeit deutlich spürbar werden. Solche ausgeprägten Angstsymptome führen oft dazu, dass die betroffenen Menschen fürchten zu sterben, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden. Aufgrund der körperlichen Beschwerden suchen viele von ihnen einen Arzt oder auch die Notaufnahme auf. Eine körperliche Ursache für den Anfall kann jedoch nicht festgestellt werden. „In der Folge entwickeln sie die Angst, wieder so einen Anfall zu bekommen. Sie wird zum ständigen Begleiter und eine Erwartungsangst führt dazu, dass selbst die anfallsfreie Zeit keine Erholung und Entspannung bringt. Für die Kontrolle der Angst und die Selbstbeobachtung des Körpers wird dann viel Zeit und Energie aufgewendet, was eine ständige Anspannung mit sich bringt“, ergänzt Dr. Bergmann. Einige Betroffene erleben über längere Zeit beschwerdefreie Krankheitsphasen, die Agoraphobie kann sich dann aber wieder verschlimmern und steigern. Eine Agoraphobie tritt isoliert doch oft auch in Kombination mit einer Panikstörung auf.

Panikattacken und Agoraphobie sind verhaltenstherapeutisch gut behandelbar

 

Besonders tragisch ist, dass die mit diesem Störungsbild einhergehenden Befürchtungen auf das nichtbetroffene Umfeld häufig irrational wirken. Die Sorge der Erkrankten vor Unverständnis und Ablehnung kann zunehmend in die Isolation führen und auch die Inanspruchnahme professioneller Hilfe verhindern. Sprechen einzelne Anzeichen für eine Agoraphobie, sollte man sich zeitnah an einen Psychiater und Psychotherapeuten oder Nervenarzt wenden, bevor das soziale Leben stark beeinträchtigt ist. „Eine kognitive Verhaltenstherapie verspricht gute Erfolge. Bereits die Aufklärung über das Erkrankungsbild, über die Aufschaukelungsprozesse der Erregung, die Interpretation körperlicher Angstsymptome und die Rolle der veränderten Wahrnehmungsschwelle von körperlichen Beschwerden kann sehr hilfreich sein. Besonders bei einer schweren Symptomatik ist auch eine Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie und Antidepressiva ist möglich“, meint der Nervenarzt.

Die Häufigkeit bei Menschen, einmal in ihrem Leben an einer Agoraphobie zu erkranken, liegt bei ca. 5 Prozent. Eine Panikstörung tritt bei etwa 3 Prozent der Allgemeinbevölkerung auf.

Mehr Informationen zu Angsterkrankungen unter: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/erkrankungen/angsterkrankungen/was-sind-angsterkrankungen/