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Wie verändert die Diagnose Demenz die Kommunikation? Studienteilnehmer im Ruhrgebiet gesucht

Eine dementielle Erkrankung in der Familie verändert das Familiengefüge, auch weil es zunehmend zu Kommunikationsproblemen zwischen Erkrankten und Angehörigen kommt. Eine Studie versucht hier anzusetzen, um Möglichkeiten der Hilfestellung zu ermitteln.

Die Diagnose „Demenz“ kann das Familiengefüge aus den Angeln heben. Die Versorgung, Betreuung und Begleitung von Menschen, bei denen Demenz diagnostiziert wurde, findet für 2/3 der Betroffenen überwiegend im häuslichen Setting statt. Dort stehen Angehörige wie Betroffene vor dem Problem, das ‚Miteinander-Sein‘ trotz der demenzbedingten Ausfallerscheinungen jeden Tag aufs Neue mittels kommunikativem Handeln gestalten und aufeinander abstimmen zu müssen. Die Lebensqualität der betroffenen Menschen und die der Betreuenden hängen entscheidend davon ab, ob und wie dieses Kommunikationsproblem gelöst werden kann.

Doch wie funktioniert Kommunikation, wenn die Ordnung des Alltags innerhalb der Familie nach einer Demenzdiagnose durcheinander gebracht wird? Wie kommt es zum Abbau von Kommunikationsmacht bei Menschen mit der Diagnose Demenz und ihren Angehörigen und welche neuen Formen der Handlungsabstimmung entstehen stattdessen? Ein neues Forschungsprojekt am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (KWI) möchte dies in den nächsten drei Jahren untersuchen.

Dafür sucht das Team rund um den renommierten Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Jo Reichertz Menschen mit Demenz und betreuende Angehörige aus dem Ruhrgebiet oder vom Niederrhein, die bereit sind, sich in ihrem Alltag zu Forschungszwecken begleiten zu lassen. Um auch etwas über den Verlauf des Verlusts oder eines Wiederaufbaus der Kommunikation zu lernen, soll die Erhebung zu drei Zeitpunkten (im Abstand von jeweils sechs Monaten) stattfinden. Das Team möchte am täglichen Familienleben von Menschen teilnehmen, die nach der Feststellung einer Demenzerkrankung ihren Alltag fortsetzen.

KONTAKT

Wenn Sie interessiert sind an der Studie teilzunehmen, können Sie telefonisch oder per E-Mail mit dem Projektleiter Prof. Dr. Jo Reichertz Kontakt aufnehmen: Jo.Reichertz@kwi-nrw.de, 0201 – 72 04 103.
WEITERE ANSPRECHPARTNERINNEN
Verena Keysers, Projektkoordination, 0201 – 72 04 227, verena.keysers@kwi-nrw.de
Anna-Eva Nebowsky, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, 0201 – 72 04 237, anna-eva.nebowsky@kwi-nrw.de

Quelle: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)auf idw