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Parkinson: Geruchsverlust kann Jahre vorher auftreten

Bei Morbus Parkinson können Störungen des Geruchssinns als erstes Symptom der degenerativen Hirnkrankheit auftreten. Die charakteristischen Erkrankungssymptome bei Parkinson, die auch vom Umfeld bemerkt werden können, wie Zittern, Bewegungsverlangsamung und Sprachstörungen zeigen sich manchmal erst bis zu zehn Jahre nach Auftreten der ersten Frühsymptome.

Viele Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 anstecken, berichten von einem zeitweisen Verlust des Geruchsinns und von Geschmacksstörungen. Störungen des Geruchssinns können auch als erstes Symptom der degenerativen <link 568 - internal-link "Hirnkrankheit Morbus Parkinson">Hirnkrankheit Morbus Parkinson</link> auftreten. Neben Geruchsstörungen können im Frühstadium der neurologischen Erkrankung auch Schulter-Arm-Schmerzen, Störungen der Verdauung, Schlafstörungen mit starken Bewegungen der Extremitäten in Kombination mit aggressiven Träumen auftreten. Untersuchungen legen nahe, dass die Erkrankung Parkinson am Riechkolben beginnen kann und sich dann in andere Gehirnregionen ausbreitet. Auch die Darmschleimhaut gilt inzwischen als mögliche Eintrittspforte für den Krankheitsbeginn von Parkinson. „Verlässliche Kriterien, welche die Entwicklung dieser Nervenerkrankung bereits im Frühstadium sicher voraussagen, gibt es allerdings nicht“, berichtet Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN). „Auch sind die genauen Ursachen des Parkinson-Syndroms immer noch unbekannt, wobei als Risikofaktoren Umwelteinflüsse wie Viren, Schwermetalle oder Pflanzenschutzmittel diskutiert werden.“ Die charakteristischen Erkrankungssymptome bei Parkinson, die auch vom Umfeld bemerkt werden können, wie Zittern, Bewegungsverlangsamung und Sprachstörungen zeigen sich manchmal erst bis zu zehn Jahre nach Auftreten der ersten <link 570 - internal-link "Frühsymptome Parkinson">Frühsymptome</link>, wenn Nervenschädigungen schon weiter fortgeschritten sind.

Auch depressive Symptomatik im Frühstadium möglich

Auch <link 358 - internal-link "Depressionen bei Parkinson">Depressionen</link> können sich bereits im Frühstadium oder dem Vorfeld der Erkrankung entwickeln. Typische Anzeichen einer Depression, die bemerkt werden können, sind ausgeprägte Gefühle von Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, Antriebsmangel sowie Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Bei bis zu 50 Prozent der an Parkinson erkrankten Menschen entwickeln sich im Krankheitsverlauf Depressionen, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität zusätzlich einschränken. „Eine frühzeitige korrekte Diagnose und Mitbehandlung der Depression ist von großer Bedeutung und kann den Erkrankungsverlauf positiv beeinflussen“ rät Dr. Beil.

Parkinson entwickelt sich schleichend – Körperliches Training hilft

Die Parkinson-Krankheit bleibt häufig über Jahrzehnte unbemerkt, weil die Frühsymptome nicht mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Gerade bei jüngeren Menschen wird die Erkrankung daher oft übersehen. Mit zunehmendem Erkrankungsverlauf erleben Betroffene eine Verlangsamung ihrer Bewegungsabläufe, Bewegungsarmut, Gangstörungen sowie später auch ein Zittern ihrer Hände, Beine und ihres Kopfes. Auch Muskelsteifheit tritt meist zunehmend auf. „Aufgrund der motorischen Bewegungseinschränkungen bei Parkinson-Patienten ist der Bewegungsapparat ungleichmäßig belastet, wodurch Verspannungen, Schmerzen und weitere motorische Einschränkungen befördert werden“, ergänzt der Neurologe. „Zahlreiche Studien konnten inzwischen belegen, dass Bewegung und Sport das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit hinauszögern kann.“ Auch Medikamente können den Erkrankungsverlauf verlangsamen. Zur Therapie der Parkinson-Krankheit stehen mehrere Gruppen von Arzneimitteln zur Verfügung, sie sich durch ihre unterschiedlichen Wirkmechanismen gegenseitig verstärken können.

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