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Ausgeprägtes emotionales Tief am Morgen kann auf Depression hinweisen

Nächtliches Wachliegen, frühmorgendliches Erwachen und ein deutliches Stimmungstief in den Morgenstunden sind häufige Beschwerden einer Depression.

Nächtliches Wachliegen, frühmorgendliches Erwachen und ein deutliches Stimmungstief in den Morgenstunden sind häufige Beschwerden einer Depression . „Depressive Patienten leiden oft unter Ein- und Durchschlafstörungen, sie haben das Gefühl, nicht abschalten zu können und entwickeln bisweilen sogar eine regelrechte Angst vor der Nacht, in der sie nur wieder wach liegen und grübeln“, erklärt Dr. Christa Roth-Sackenheim vom Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) in Krefeld. „Die Betroffenen erleben den Schlaf als wenig erholsam und fühlen sich morgens unausgeruht, kraftlos und erschöpft. Im Laufe des Tages tritt dann oft eine gewisse Besserung dieser morgendlichen Beschwerden ein. Allerdings fehlt es den Patienten, schon allein wegen der schlechten Schlafqualität, an Antrieb, Energie und Ausdauer bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Viele Patienten sind aufgrund ihrer Erschöpfung wie gelähmt und unfähig, Dinge anzugehen oder zu beenden“, meint die Psychiaterin und Psychotherapeutin aus Andernach weiter.Bei depressiven Menschen lassen sich meist auch eine Reihe von körperlichen Veränderungen nachweisen, die oft umso ausgeprägter sind, je schwerer die Depression ist. Neben Schlafstörungen können längerfristig Schmerzustände wie Kopf-, Rücken- und Nackenscherzen eintreten, für die keine organische Ursache gefunden werden kann. Auch Kreislauf-Störungen, ein Druck- und Engegefühl in der Brust und Herzgegend oder Beschwerden des Magen-Darm-Traktes sind oft Ausprägung dieser psychischen Erkrankung. „Viele Menschen wissen nicht, dass derartige Beschwerden Anzeichen ihrer Depression sein können. Und weil die körperlichen Symptome oft derart im Vordergrund stehen, wird sehr häufig nur nach einer organischen Ursache der Beschwerden gesucht, nicht aber an eine zugrunde liegende depressive Störung gedacht“, berichtet Dr. Roth-Sackenheim.Mit modernen Methoden lassen sich Depressionen in den meisten Fällen wirksam behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. „Die Grundlagen der Therapie sind die Durchführung einer Psychotherapie und der Einsatz antidepressiver Medikamente beziehungsweise die Kombination beider Maßnahmen“, so die Expertin. „Bei der Wahl der Therapie wird der Wunsch der Patienten berücksichtigt.“ Ohne professionelle Hilfe ist es nur schwer möglich, die Erkrankung zu überwinden. Betroffene laufen Gefahr, weiter in Isolation zu geraten oder zusätzliche Störungen wie Suchterkrankungen zu entwickeln.Man schätzt, dass in Deutschland derzeit 4 Millionen Menschen an einer Depression leiden. Depressive Erkrankungen kommen in jedem Lebensalter vor, der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 30. und dem 40. Lebensjahr. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

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