Dr. Lauren Cameron von der Deakin University und ihr Team analysierten die Erhebungsdaten von 1.600 Mädchen und jungen Frauen, die seit 2004 an der „Growing up in Australia“-Studie teilnehmen. Im Rahmen der Studie werden Familien und Kinder regelmäßig befragt, um die Entwicklung der Kinder sowie deren körperliches und seelisches Wohlempfinden in Abhängigkeit zahlreicher Einflussfaktoren (Familie, Gesundheit, Bildung, soziales Umfeld etc.) zu studieren.
Für die Studie von Camerons Team wurden über die Jahre unter anderem folgende Fragen (wiederholt) an die Eltern und die Jugendlichen gestellt: Alter bei Einsetzen der Menstruation, Schweregrad der Dysmenorrhö, Symptome von Angst und/oder Depression. Zudem wurden die Teilnehmerinnen als junge Frauen (Alter 21) zu psychischen Problemen befragt.
Regelschmerzen können empfundene psychische Belastung verstärken
Weibliche Teenager mit Dysmenorrhö litten im Alter von 14, 16 und 18 Jahren deutlich häufiger an Angstzuständen (Faktor 1,75) und an Depressionen (Faktor 2,03 bis 2,89) im Vergleich Teenagern ohne starke Regelschmerzen. Die betroffenen Jugendlichen gaben in den Fragebögen eine stärkere psychisch Belastung an.
Die Berechnungen des Forscherteams ergaben, dass Jugendliche mit Dysmenorrhö mit größerer Wahrscheinlichkeit im späteren Jugend- und frühen Erwachsenenalter psychische Probleme entwickelten. Dagegen waren Jugendliche mit psychischen Problemen nicht häufiger von Dysmenorrhö betroffen als Altersgenossinnen, die keine psychische Probleme hatten.
Schlussfolgerung
Diese Studie der Deakin Universität zeigt: Mädchen mit Dysmenorrhoe haben ein deutlich höheres Risiko, in der Jugend und/oder im frühen Erwachsenenalter psychische Probleme zu entwickeln. Die Studienautoren plädieren daher für eine verbesserte Behandlung von Dysmenorrhö, für mehr Menstruationsaufklärung, für eine Beobachtung der psychischen Gesundheit und eine frühzeitige Intervention bei psychischen Problemen von Mädchen und Jugendlichen.
Quelle: Cameron L, Mikocka-Walus A, Stanley K, Payne LA, Druitt M, Grover S, Evans S. The relationship between menstrual pain in adolescence and mental health in adolescence and early adulthood. J Psychosom Res. 2025 May;192:112122. doi: 10.1016/j.jpsychores.2025.112122. Epub 2025 Apr 11. PMID: 40239617.