Einsamkeit macht krank

Einsame, traurige Frau kauert auf dem Sofa
Immer mehr Menschen leben allein und fühlen sich einsam. Eine US-Studie zeigt, dass empfundene Einsamkeit das Risiko für eine Depression deutlich erhöhen und sich erheblich auf das geistige wie körperliche Wohlempfinden auswirken kann.

Dr. Oluwasegun Akinyemi vom Howard University College of Medicine in Washington D.C. und sein Team untersuchten den Zusammenhang zwischen Einsamkeit und der geistigen sowie körperlichen Gesundheit. Hierzu analysierten sie die „Behavioral Risk Factor Surveillance System“-Daten aus den Jahren 2013 bis 2023. Hierbei handelt es sich um eine kontinuierliche landesweite Umfrage, bei der zufällig ausgewählte Bürger zu ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit sowie zu ihrem Gesundheitsverhalten telefonisch befragt werden.

Vier von fünf Befragten fühlten sich in gewissem Maße einsam

Die Umfrageteilnehmen wurden unter anderem gefragt: „Wie oft fühlen Sie sich einsam?“ Als Antwortmöglichkeiten stand fünf „Einsamkeitsstufen“ zur Wahl: immer, gewöhnlich, manchmal, selten und nie.

Insgesamt konnte das Forscherteam Daten von 47.318 Erwachsenen analysieren, von denen 62 % Frauen und 72 % 18–64 alt waren. Über 80 % der Teilnehmer berichteten über ein gewisses Maß an Einsamkeit. Anhand der übrigen erhobenen Gesundheitsdaten kam das Forscherteam zu folgenden statistischen Erkenntnissen:

  • Personen die sich „immer“ einsam fühlten, hatten ein deutlich höheres Risiko an einer Depression zu erkranken als Personen, die sich „nie“ einsam fühlten: 50,2 % gegenüber 9,7 %.
  • Einsame Frauen hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit depressive Symptome zu entwickeln – im Vergleich zu Männern mit gleicher „Einsamkeitsstufe“.
  • „Immer“ einsame Personen fühlten sich an 11 Tage mehr im Monat mental schlecht – im Vergleich zu Personen, die sich „nie“ einsam fühlten.
  • „Immer“ einsame Personen fühlten sich 5 Tage mehr im Monat körperlich schlecht – im Vergleich zu Personen, die sich „nie“ einsam fühlten.
  • Personen über 64 Jahre erlebten in allen Einsamkeitskategorien mehr Tage mit schlechter körperlicher Gesundheit als jüngere Erwachsene.

Schlussfolgerung des Forscherteams

Einsamkeit kann sich offenbar deutlich auf das geistige und körperliche Wohlempfinden auswirken und Depressionen begünstigen.

Anmerkung der Redaktion

Unter Einsamkeit können Menschen jeden Alters leiden. Hilfsangebote gegen Einsamkeit (Chats, Telefonnummern etc.)  finden Betroffene unter anderem auf der Website des Kompetenznetz Einsamkeit, das vom Familienministerium gefördert wird.

Quelle: Akinyemi O, et al. The impact of loneliness on depression, mental health, and physical well-being, PLOS One (2025). DOI: 10.1371/journal.pone.0319311