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Bluthochdruck mit 50 lässt Hirn schneller altern

Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht gehen mit einem höheren Risiko für einen beschleunigten kognitiven Abbau einher, was sich zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkt auch nachweisen lässt.

Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht gehen mit einem höheren Risiko für einen beschleunigten kognitiven Abbau einher, was sich zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkt auch nachweisen lässt.Personen, die im Alter von rund 50 Jahren an Bluthochdruck oder einem Diabetes mellitus erkrankt sind oder Übergewicht aufweisen, haben um die 10 Jahre später Veränderungen im Gehirn, die typischerweise bei dementiellen Erkrankungen auftreten. Dabei handelt es sich um einen Gewebsschwund von Strukturen im Hippocampus und einer Abnahme von Gehirnmasse, berichten Wissenschaftler in „Neurology“. Besonders deutlich wurde dieser Zusammenhang bei Menschen mit Bluthochdruck. Adipositas war mit einer Abnahme der Gehirnmasse verbunden und bei Diabetes zeigten sich die Hippocampus-Veränderungen. Auch bei Rauchern konnten derartige Prozesse nachgewiesen werden.Die Wissenschaftler stellten darüber hinaus einen Abbau der kognitiven Leistungen bei den Studienteilnehmern mit Bluthochdruck fest. Diabetiker und Adipöse verloren rascher exekutive Funktionen. Das sind mentale Funktionen, mit denen Menschen ihr Verhalten unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen steuern, wie beispielsweise Planung, Entscheidung für Prioritäten, Aufmerksamkeitssteuerung, motorische Steuerung sowie emotionale Regulation.Die Forscher zeigen sich über diese Ergebnisse nicht überrascht, denn der Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Hirnalterung ist gut belegt. Als neu stellen sie jedoch die Erkenntnis heraus, dass sich der Zusammenhang schon früh nachweisen lässt. Auch betonen sie die Wichtigkeit, entsprechende Risikofaktoren in den mittleren Lebensjahren einzudämmen, um ein Stück weit dementiellen Erkrankungen vorzubeugen.Literatur: www.neurology.org/content/77/5/461.abstractQuelle: SpringerMedizin