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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Normales Schlafverhalten von Kindern und Jugendlichen

Viele Eltern haben keine klare Vorstellung davon, ob die Schlafgewohnheiten ihres Kindes normal sind oder nicht. Diese Kenntnis ist jedoch eine Voraussetzung, um beurteilen zu können, ob das Kind ein problematisches Schlafverhalten aufweist und ein Arzt zu Rate gezogen werden solle. Das Schlafbedürfnis ist in den jeweiligen Altersklassen und auch von Kind zu Kind verschieden. Auch können Abweichungen von ein bis zwei Stunden gegenüber dem durchschnittlichen Schlafbedürfnis in der Regel als normal betrachtet werden.

Neugeborene schlafen pro Tag durchschnittlich 16 bis 18 Stunden, wobei sich der Schlaf- Wachrhythmus in den ersten drei Monaten noch nicht an der Tages- und Nachtzeit orientiert und sich ihr Schlaf auf mehrere Schlafepisoden verteilt. Ab einem Alter von vier Monaten schlafen aber bereits viele Säuglinge in der Nacht sechs bis acht Stunden am Stück. Mit einem Jahr haben die meisten Kinder einen Schlaf-/Wachrhythmus, der sich durch eine lange, durchgehende Schlafperiode in der Nacht sowie einen kürzeren Schlaf am Morgen und am Nachmittag auszeichnet. Die Gesamtschlafdauer pro Tag beträgt zunächst 12 bis 15 Stunden und ab zwei Jahren 13 bis 14 Stunden. Ab ungefähr vier Jahren schlafen die meisten Kinder nur noch einmal am Tag (ca. 12 Stunden) und ab der Grundschulzeit meist nicht mehr tagsüber.

Abbildung: (Stores & Wiggs, 2001) Durchschnittliches Schlafbedürfnis (Quelle: Ratgeber Schlafstörungen. Fricke-Oerkermann, Frölich, Lehmkuhl, Wiater. Hogrefe Verlag, 2007)

Ab einem Alter von 10 Jahren reduziert sich die Gesamtschlafdauer auf acht bis zehn Stunden. In der mittleren Adoleszenz sind rund achteinhalb Stunden üblich und in der späten Adoleszenz nur noch sieben bis acht Stunden.

Fachliche Unterstützung: Univ.-Prof. Dr. med. Gerd Lehmkuhl, Köln (DGKJP)