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Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Unterstützung durch Eltern bei Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)

Die Unterstützung der Eltern spielt neben schulischen und außerschulischen Fördermaßnahmen und der Inanspruchnahme schulrechtlicher Möglichkeiten eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung von Kindern mit einer Lese-Rechtschreibstörung. Die Hauptaufgabe der Eltern ist es, das Selbstwertgefühl des Kindes zu stärken.  Suchen Sie sich selbst Unterstützung, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe der Landesverbände Legasthenie und Dyskalkulie, die es in jedem Bundesland gibt.  Ist die Hausaufgabensituation angespannt, gibt es oft Streit, fühlen Sie sich hilflos in dieser Situation, kann eine fachliche Beratung in einer Beratungsstelle, z.B. Erziehungsberatungsstelle hilfreich sein. Ist die schulische Situation schwierig, erhält ihr Kind keinen Nachteilsausgleich oder Notenschutz, obwohl der Anspruch besteht, kann eine fachliche Beratung durch den Bundesverband Legasthenie und Dysklakulie weiterhelfen.

Die Entscheidung, ob Sie zuhause ihr Kind fördern oder wie Sie ihr Kind um Umgang mit der Legasthenie unterstützen, sollten Sie mit der Fachkraft, die die Diagnose gestellt hat und der Fachkraft, die die Förderung durchführt absprechen. Falls Sie die familiären Ressourcen haben, ihr Kind auch zuhause zu fördern, sollte dies nach einem mineralisierten Programm tun, sodass Sie eine Anleitung haben, wie die einzelnen Förderbausteine durchzuführen sind. Ist jedoch aufgrund leidvoller Erfahrung  gemeinsamer Lernerfahrung mit ihrem Kind eine häusliche Unterstützung nicht sinnvoll, sollten Sie keine Schuldgefühle haben, wenn Sie die Förderung abgeben. So kann Ihnen mehr Zeit für Aktivitäten bleiben, die nicht mit Lernen verbunden sind.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne, München (DGKJP)