Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Krise/Notfall: Schlaganfall

Bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall oder einem Schlaganfall sollte sofort der Notruf gewählt werden und der Rettungsstelle dann „Verdacht auf Schlaganfall“ gemeldet werden.

Der Euronotruf ist die kostenlose, EU-weite Notrufnummer 112 (auch Schweiz).
Die Nummer gilt für Hilfeersuchen aller Art, es wird dann ggf. an die zuständige Stelle weitergeleitet.

Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollte der Betroffenen beruhigt werden, enge Kleidung gelockert und evtl. vorhandene Zahnprothesen sollten entfernt werden. Ist die Person weiterhin ansprechbar, sollte sie sich mit leicht erhöhtem Oberkörper hinlegen, bewusstlose Personen sollten in die stabile Seitenlage gebracht werden. Kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand, hilft Mund-zu-Mund-Beatmung mit Herzdruckmassage.

Typische Warnsignale, die auf einen Schlaganfall hindeuten, sind:

  • eine plötzlich einsetzende einseitige Schwäche des Armes und/oder des Beines,
  • ein herabhängender Mundwinkel,
  • plötzliche Sprachstörungen,
  • ein akuter Sehverlust auf einem Auge oder das Sehen von Doppelbildern.

Auch wenn die Symptome nur kurz anhalten, sollte sofort der Notruf verständigt werden. Keinesfalls sollten Betroffene abwarten und sich erst in den nächsten Tagen an einen Arzt wenden. Auch wenn es sich „nur“ um kurze Durchblutungsstörungen des Gehirns, eine so genannte transistorisch ischämische Attacke (TIA) handelt, ist eine frühzeitige Therapie wichtig.

Im Idealfall erfolgt die Behandlung auf einer Akutstation, auch Schlaganfall-Station oder Stroke Unit genannt. Dort werden nach Einleitung der Akuttherapie die lebensnotwendigen Funktionen der Betroffenen rund um die Uhr überwacht. Ein erfahrenes Team unterschiedlicher Fachärzte – bestehend aus Neurologen, Kardiologen, Neuro- und Gefäßchirurgen sowie Radiologen – sowie speziell ausgebildeter Pflegekräfte und Therapeuten arbeitet zusammen und stimmt die weiteren therapeutischen Maßnahmen ab.

Fachliche Unterstützung: Dr. Christa Roth-Sackenheim, Andernach (BVDP)