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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Glossar

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Name des Begriffes: Psychische Gesundheit
Beschreibungen des Begriffes:

Psychische Gesundheit

Definition von psychischer Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert psychische Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen“. Nach Auffassung der WHO ist die psychische Gesundheit für den einzelnen Bürger eine Voraussetzung dafür, dass er sein intellektuelles und emotionales Potenzial verwirklichen und seine Rolle in der Gesellschaft, in der Ausbildung und im Arbeitsleben finden und erfüllen kann. Auf gesellschaftlicher Ebene trägt die psychische Gesundheit zum wirtschaftlichen Wohlstand, zur Solidarität und zur sozialen Gerechtigkeit bei.

Was zeichnet psychische Gesundheit aus?

Psychische Gesundheit befähigt den Menschen, mit alltäglichen Anforderungen und Belastungen umzugehen und diese gut zu bewältigen. Dabei versucht der Organismus, sich den Belastungen anzupassen und trotzdem sein biologisches Gleichgewicht zu halten. Psychisch Gesunde zeichnen sich aus durch Verhaltenseigenschaften wie z.B. Ausgeglichenheit und Gelassenheit trotz gelegentlicher Hektik, Aufregung und Überlastung, sowie Selbstvertrauen und allgemeine Zuversicht trotz möglicher Misserfolge oder Enttäuschungen. Besonders förderlich für die psychische Gesundheit sind eine ausgewogene Lebensweise mit abwechslungsreichen Aktivitäten und Erlebnissen, glückliche zwischenmenschliche Beziehungen, ein schönes und gesundes Umfeld, aber auch Zufriedenheit, Erfüllung und Anerkennung im Berufsleben.

Entscheidend für die psychische Gesundheit ist eine Balance zwischen den Anforderungen und Belastungen einerseits und den Ressourcen und möglichen Verhaltensalternativen andererseits. Diese Balance kann sich mit jeder Lebensphase wie auch nach einschneidenden Ereignissen verlagern. Jede Verhaltensweise, die wir im Lauf des Lebens neu erwerben und die uns erfolgreicher macht, vermittelt uns einen kleinen Zuwachs an Selbstbestimmtheit und Kontrolle. Auch jede soziale Unterstützung, die wir im Leben erhalten, hilft uns, mit privaten und beruflichen Anforderungen besser umzugehen. Die Gesamtheit unserer persönlichen und sozialen Ressourcen im Wechselspiel mit den täglichen Anforderungen bestimmt letztendlich auch die Art unserer Stressbewältigung. Ist diese erfolgreich, können wir ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen, bei dem Körper, Verhalten, Gefühle und Denken in einer ausgewogenen Balance zueinander stehen. Das erweitert unsere Möglichkeiten, ein sinnvolles und zufriedenes Leben zu führen.
 

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