Untersuchungsmethoden Körperliche Untersuchungen Der
Neurologe untersucht körperlich. Er prüft den Allgemeinzustand, die
Motorik, die Sensibilität, die Reflexe und die Koordination. Er prüft
auch auf sogenannte Hirnwerkzeugstörungen wie z.B. Sprachstörungen oder
andere motorische Ungeschicklichkeiten. Insgesamt bedient er sich dazu
einiger weniger Instrumente, insbesondere braucht er den Reflexhammer.
Mit der Vibrationsgabel wird die Tiefensensibilität gemessen. Der
Neurologe prüft auch die Funktion der einzelnen Hirnnerven, wie die
Sehfunktionen, die Funktionen der Augenmotilität, Pupillenreaktionen,
motorische Gesichtssymmetrie, Riechen, Schmecken, Fühlen im Gesicht und
auf der Zunge sowie den Schluckakt und die Motorik des Gaumensegels und
des Schlundes. Auch das Hören und die Empfindlichkeit auf Schwindel muss
untersucht werden. Er führt Prüfungen auf die Feingeschicklichkeit und
Schnelligkeit durch und auf die auf Koordination. Zielversuche, Stand
und Gang werden geprüft und bei Schwindel häufig auch Lagerungsprüfungen
durchgeführt. Der Untersuchungsgang ist immer auch abhängig von den
Symptomen. Mit den Untersuchungen grenzt der Neurologe verschiedene
Krankheitstypen ein oder aus, da die Krankheiten unterschiedliche
Symptome hervorbringen. Bei seelischen Erkrankungen macht der
Psychiater bzw. der Nervenarzt sich Vorstellungen über die
Orientierungsfähigkeit, die Stimmung, den Antrieb, das Temperament, die
Psychomotorik des Patienten. Er versucht zu erfassen, wie der Patient
sich seelisch fühlt. Auch will er über schwierige Gewohnheiten etwas
wissen. Die Beziehungen zur Familie und zur äußeren Welt einschließlich
der Arbeitswelt sind wichtig. Auch können Konflikte im Laufe des Lebens
zu seelischen Erkrankungen führen. Seelenverletzungen (Traumata) oder
schwierige Entwicklungen im Laufe der Kindheit, Pubertät und auch im
späteren Leben können eine Rolle spielen. Auch fragt der Psychiater nach
den Qualitäten des Denkens. Er versucht, formale und inhaltliche
Denkstörungen zu erfassen. Häufig muss der Psychiater allein aus den
Erkenntnissen seines psychischen Befundes eine Diagnose erstellen.
Lebensgewohnheiten, Suchtmittel und Essgewohnheiten können befragt
werden. Persönliche Untersuchungen und apparative Untersuchungen dienen der Diagnosestellung. Elektroenzephalographie (EEG) Die
Elektroenzephalographie zeichnet die Spannungsveränderung der
Hirnströme auf. Darüber lassen sich fehlerhafte Funktionszustände des
Gehirns finden wie sie beispielsweise bei Epilepsie bestehen. Auch
Hirnentwicklungsstörungen, Reifungsgrade können über das EEG
festgestellt werden. Bei Demenz kann es zu bestimmten EEG-Veränderungen
und Verlangsamungen kommen. Auch Hirnschädigungen nach
Schädel-Hirn-Trauma, bei Tumoren oder Schlaganfällen finden ihren
Ausdruck in elektroenzephalographischen Auffälligkeiten. Schlaf-EEG nach
Schlafentzug wird in der Epilepsiediagnostik durchgeführt.
Schlafstadien und Narkosetiefe werden über EEG bestimmt. Ultraschallsonographie der hirnzuführenden Gefäße gibt
Auskunft über Verengungen oder Arteriosklerose der Halsschlagadern,
insbesondere der Arterien (Schlagadern), die das Gehirn mit Blut
versorgen. Dies dient der Abklärung eines Schlaganfallrisikos. Elektromyographie Die
Elektromyographie (EMG) mit der Nadel gibt Hinweise auf
Muskelerkrankungen. Auch lassen sich dadurch Lähmungen an Muskeln
zuordnen. Dabei werden Muskelpotentiale abgeleitet. Dies ist wichtig bei
Bandscheibenvorfällen, wenn dadurch Nervenwurzeln gedrückt werden.
Dadurch entstehen Lähmungen, die es zu untersuchen gilt. Auch kann
dadurch die Notwendigkeit einer Operation erkannt werden. Nervenleitgeschwindigkeiten Die
Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeiten dient der Diagnostik von
Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen beispielsweise an Armen und Händen
oder an den Beinen. Damit können Nerven untersucht werden, die durch
Druck in ihrer Leitfähigkeit eingeschränkt werden. Dies zeigt sich in
einer gemessenen Verlangsamung der jeweiligen Nervenleitgeschwindigkeit.
Es lassen sich Leitgeschwindigkeiten für motorische Fasern von Nerven
als auch Geschwindigkeiten von sensiblen Fasern messen. Evozierte Hirnpotentiale (VEP, AEP, SEP) Hierdurch
lassen sich nicht nur Verlangsamungen von Nervenleitungen der
peripheren Nerven (außerhalb des Rückenmarks und des Gehirns) messen,
sondern auch die Leitfähigkeit und Verarbeitung von Sinnesreizen im
Gehirn, wie beispielsweise visuelle Reize (visuell evozierte
Hirnpotentiale (VEP)) und akustisch evozierte Hirnpotentiale (AEP) und
sensibel evozierte Hirnpotentiale (SEP). Magnetstimulation (MEP) Die
Magnetstimulation der Hirnrinde führt zu einer Reizantwort im
Erfolgsorgan des jeweils stimulierten Hirnareals. Wird beispielsweise
die Hirnregion, in der die Hand repräsentiert ist, magnetisch
stimuliert, so kann es an der Hand selber zu einem kurzen Zucken der
Muskeln kommen. So lässt sich mit der Magnetstimulation der Hirnrinde
die Leitzeit vom Gehirn beispielsweise bis zur Hand oder auch bis zum
Fuß jeweils messen. Diese Methode wird magnetisch evozierte Potentiale
(MEP) genannt. Schlafstadienanalyse Im Schlaf
verändern sich die Hirnströme bzw. das Elektroenzephalogramm. Leitet man
mit einem kleinen Gerät nächtens im Schlaf die Hirnströme ab, können
Schlaftiefe und Traumschlaf berechnet werden. Daraus kann ein
Schlafprofil erstellt werden. Dies gibt Aufschluss über mögliche
Ursachen von Schlafstörungen, z.B. auch Hinweise auf ein
Schlafapnoe-Syndrom (flache Schlafstadien mit häufigem Erwachen)
Hinweise auf Narkolepsie oder auch psychisch bedingte Schlafstörungen. Behandlungsmethoden Die
Behandlung der verschiedenen neurologischen Erkrankungen erfolgt nach
den schulmedizinischen Gesetzen und den dafür vorgegebenen Richtlinien
durch die Kassenärztliche Vereinigung bzw. die Ärztekammer. |