Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von Berufsverbänden und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz.

Neurologie und Psychiatrie, Ulm
Prof. Dr. med. Klaus Peter Westphal

Neurologie
Die Neurologie beinhaltet die Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur. Es wird das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) vom peripheren Nervensystem unterschieden. Das periphere Nervensystem erstreckt sich auf Nervenwurzeln, die im Rückenmark entspringen und die wie ?biologische Kabel? elektrisch modulierte Informationen zu den Organen und Muskeln und zur Haut senden beziehungsweise Informationen von diesen Organen zum Rückenmark und zum Gehirn leiten. Auch zählen zu den peripheren Nerven das vegetative Nervensystem und größte Anteile der Hirnnerven. Da die peripheren Nerven direkt Kontakt mit Muskelfasern aufnehmen und diese zu Bewegungen veranlassen, besteht eine enge Verflechtung zwischen Nerv und Muskel. Kommt es zu einer Erkrankung des Nerven, der einen Muskel beziehungsweise eine Muskelfaser versorgt, so wird auch die Muskelfaser erkranken und Funktionsstörungen aufweisen. Deshalb ist die Neurologie auch für die Muskelerkrankungen zuständig.

Neurologie umfasst die Erkennung, Vorbeugung und Therapie von neurologischen Erkrankungen. Die Operationen von neurologischen Erkrankungen führen die Neurochirurgen durch. Auch ist die Neurologie für die Wiederherstellung und Rehabilitation sowie Begutachtung von Erkrankungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems und der Muskulatur zuständig.

Zu den wichtigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems gehören MS (Multiple Sklerose), Parkinson-Erkrankung, Schlaganfall, verschiedene Formen von Demenzen, ALS, Hirntumore, Rückenmarkstumore, Anomalien des Gehirns und des Rückenmarks, Epilepsie und vererbbare Krankheiten.

Zu den wichtigsten neurologischen Erkrankungen des peripheren Nervensystems gehören Engpasssyndrome peripherer Nerven, wie Karpaltunnelsyndrom, Tarsaltunnelsyndrom, Sulcus-Ulnaris-Syndrom, Engpässe von Nervenwurzeln durch Bandscheibenvorfälle im Wirbelkanal oder an den Zwischenwirbellöchern, Neuropathien mit Schmerzen wie beispielsweise bei Diabetes mellitus.

Psychiatrie
Die Psychiatrie ist die Lehre von den Erkrankungen der Seele. Sie dient der Erkennung und Behandlung von seelischen Erkrankungen und Störungen.

Organische Erkrankungen, die beweisbar das Gehirn befallen, wie entzündliche Hirnerkrankungen, Demenz oder auch Durchblutungsstörungen, Vergiftungen, Infektionen oder Auswirkungen internistischer Erkrankungen führen zu seelischen oder geistigen Auffälligkeiten mit Denkstörungen, Konzentrations- und Auffassungsstörungen, Verwirrtheit und anderen Symptomen. Hier handelt es sich um die so genannten organischen Psychosen.

Die so genannten endogenen Psychosen stellen seelische Erkrankungen dar, bei denen es sich meistens um Schizophrenien oder Depressionen handelt. Hier ist die organische Ursache nicht so eindeutig zu beweisen. Es können auch genetische Aspekte eine Rolle zur Entwicklung dieser Erkrankungen spielen. Andererseits sind die Erkrankungen auch von widrigen Lebensumständen, konfliktträchtigen Familienkonstellationen oder anderen traumatisierenden Umständen ausgelöst.

Zu den organischen und endogenen Psychosen kommt eine dritte Gruppe psychiatrischer Krankheitsbilder, die in Variationen normalen seelisch-geistigen Wesens entsprechen. Hierzu gehören abnorme Erlebnisreaktionen, Neurosen, Psychopathien.

Die meisten seelischen Erkrankungen lassen sich gut therapieren. Organische Psychosen werden ihrer Ursache entsprechend behandelt. Depressionen und Schizophrenien sprechen auf Psychopharmaka gut an. Viele Patienten mit diesen Erkrankungen können geheilt werden.

Psychotherapie ist bei fast allen psychiatrischen Krankheitsbildern hilfreich und heilend. Dabei helfen viele der verschiedenen Methoden der Psychotherapie.

Häufige psychiatrische Erkrankungen sind beispielsweise Depressionen, Angsterkrankungen, neurotische Entwicklungen, Schizophrenien, Demenzen, Suchtkrankheiten.

Computertomographie des Kopfes und des Spinalkanals
Hier kann bildlich das Gehirn, der Schädel und die Wirbelsäule dargestellt werden. Erkrankungen dieser Organe und Organteile können computertomographisch erkannt werden. Für das Gehirn handelt es sich beispielsweise um
  • Raumforderungen
  • Tumore
  • Schlaganfälle
  • Blutungen
  • Hirnverletzungen
  • Hirnödeme
  • und Fehlentwicklungen

des Gehirns

Für die gesamte Wirbelsäule kann der Spinalkanal dargestellt werden, die einzelnen Wirbelkörper und die Bandscheiben. Dies dient insbesondere der Diagnostik von Bandscheibenvorfällen, der Diagnostik von einer Verengung des Spinalkanals bei Rückenschmerzen mit Störungen der Sensibilität und Motorik. Auch Frakturen von Wirbelkörpern oder Metastasen, Tumoren der Wirbelsäule können erkannt werden. Bei der Computertomographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung. Sie hat eine Strahlenbelastung

Untersuchungsmethoden

Körperliche Untersuchungen
Der Neurologe untersucht körperlich. Er prüft den Allgemeinzustand, die Motorik, die Sensibilität, die Reflexe und die Koordination. Er prüft auch auf sogenannte Hirnwerkzeugstörungen wie z.B. Sprachstörungen oder andere motorische Ungeschicklichkeiten. Insgesamt bedient er sich dazu einiger weniger Instrumente, insbesondere braucht er den Reflexhammer. Mit der Vibrationsgabel wird die Tiefensensibilität gemessen. Der Neurologe prüft auch die Funktion der einzelnen Hirnnerven, wie die Sehfunktionen, die Funktionen der Augenmotilität, Pupillenreaktionen, motorische Gesichtssymmetrie, Riechen, Schmecken, Fühlen im Gesicht und auf der Zunge sowie den Schluckakt und die Motorik des Gaumensegels und des Schlundes. Auch das Hören und die Empfindlichkeit auf Schwindel muss untersucht werden. Er führt Prüfungen auf die Feingeschicklichkeit und Schnelligkeit durch und auf die auf Koordination. Zielversuche, Stand und Gang werden geprüft und bei Schwindel häufig auch Lagerungsprüfungen durchgeführt. Der Untersuchungsgang ist immer auch abhängig von den Symptomen. Mit den Untersuchungen grenzt der Neurologe verschiedene Krankheitstypen ein oder aus, da die Krankheiten unterschiedliche Symptome hervorbringen.

Bei seelischen Erkrankungen macht der Psychiater bzw. der Nervenarzt sich Vorstellungen über die Orientierungsfähigkeit, die Stimmung, den Antrieb, das Temperament, die Psychomotorik des Patienten. Er versucht zu erfassen, wie der Patient sich seelisch fühlt. Auch will er über schwierige Gewohnheiten etwas wissen. Die Beziehungen zur Familie und zur äußeren Welt einschließlich der Arbeitswelt sind wichtig. Auch können Konflikte im Laufe des Lebens zu seelischen Erkrankungen führen. Seelenverletzungen (Traumata) oder schwierige Entwicklungen im Laufe der Kindheit, Pubertät und auch im späteren Leben können eine Rolle spielen. Auch fragt der Psychiater nach den Qualitäten des Denkens. Er versucht, formale und inhaltliche Denkstörungen zu erfassen. Häufig muss der Psychiater allein aus den Erkenntnissen seines psychischen Befundes eine Diagnose erstellen. Lebensgewohnheiten, Suchtmittel und Essgewohnheiten können befragt werden.

Persönliche Untersuchungen und apparative Untersuchungen dienen der Diagnosestellung.

Elektroenzephalographie (EEG)
Die Elektroenzephalographie zeichnet die Spannungsveränderung der Hirnströme auf. Darüber lassen sich fehlerhafte Funktionszustände des Gehirns finden wie sie beispielsweise bei Epilepsie bestehen. Auch Hirnentwicklungsstörungen, Reifungsgrade können über das EEG festgestellt werden. Bei Demenz kann es zu bestimmten EEG-Veränderungen und Verlangsamungen kommen. Auch Hirnschädigungen nach Schädel-Hirn-Trauma, bei Tumoren oder Schlaganfällen finden ihren Ausdruck in elektroenzephalographischen Auffälligkeiten. Schlaf-EEG nach Schlafentzug wird in der Epilepsiediagnostik durchgeführt. Schlafstadien und Narkosetiefe werden über EEG bestimmt.

Ultraschallsonographie der hirnzuführenden Gefäße
gibt Auskunft über Verengungen oder Arteriosklerose der Halsschlagadern, insbesondere der Arterien (Schlagadern), die das Gehirn mit Blut versorgen. Dies dient der Abklärung eines Schlaganfallrisikos.

Elektromyographie
Die Elektromyographie (EMG) mit der Nadel gibt Hinweise auf Muskelerkrankungen. Auch lassen sich dadurch Lähmungen an Muskeln zuordnen. Dabei werden Muskelpotentiale abgeleitet. Dies ist wichtig bei Bandscheibenvorfällen, wenn dadurch Nervenwurzeln gedrückt werden. Dadurch entstehen Lähmungen, die es zu untersuchen gilt. Auch kann dadurch die Notwendigkeit einer Operation erkannt werden.

Nervenleitgeschwindigkeiten
Die Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeiten dient der Diagnostik von Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen beispielsweise an Armen und Händen oder an den Beinen. Damit können Nerven untersucht werden, die durch Druck in ihrer Leitfähigkeit eingeschränkt werden. Dies zeigt sich in einer gemessenen Verlangsamung der jeweiligen Nervenleitgeschwindigkeit. Es lassen sich Leitgeschwindigkeiten für motorische Fasern von Nerven als auch Geschwindigkeiten von sensiblen Fasern messen.

Evozierte Hirnpotentiale (VEP, AEP, SEP)
Hierdurch lassen sich nicht nur Verlangsamungen von Nervenleitungen der peripheren Nerven (außerhalb des Rückenmarks und des Gehirns) messen, sondern auch die Leitfähigkeit und Verarbeitung von Sinnesreizen im Gehirn, wie beispielsweise visuelle Reize (visuell evozierte Hirnpotentiale (VEP)) und akustisch evozierte Hirnpotentiale (AEP) und sensibel evozierte Hirnpotentiale (SEP).

Magnetstimulation (MEP)
Die Magnetstimulation der Hirnrinde führt zu einer Reizantwort im Erfolgsorgan des jeweils stimulierten Hirnareals. Wird beispielsweise die Hirnregion, in der die Hand repräsentiert ist, magnetisch stimuliert, so kann es an der Hand selber zu einem kurzen Zucken der Muskeln kommen. So lässt sich mit der Magnetstimulation der Hirnrinde die Leitzeit vom Gehirn beispielsweise bis zur Hand oder auch bis zum Fuß jeweils messen. Diese Methode wird magnetisch evozierte Potentiale (MEP) genannt.

Schlafstadienanalyse
Im Schlaf verändern sich die Hirnströme bzw. das Elektroenzephalogramm. Leitet man mit einem kleinen Gerät nächtens im Schlaf die Hirnströme ab, können Schlaftiefe und Traumschlaf berechnet werden. Daraus kann ein Schlafprofil erstellt werden. Dies gibt Aufschluss über mögliche Ursachen von Schlafstörungen, z.B. auch Hinweise auf ein Schlafapnoe-Syndrom (flache Schlafstadien mit häufigem Erwachen) Hinweise auf Narkolepsie oder auch psychisch bedingte Schlafstörungen.

Behandlungsmethoden
Die Behandlung der verschiedenen neurologischen Erkrankungen erfolgt nach den schulmedizinischen Gesetzen und den dafür vorgegebenen Richtlinien durch die Kassenärztliche Vereinigung bzw. die Ärztekammer.

Die Anwendung von Hypnose in der Praxis
Prof. Dr. K.P. Westphal

In einem eigenen Raum, der mit einem bequemen Sessel ausgestattet ist, wenden wir in unserer Praxis die Heilwirkung von Hypnose an.

Nach einem ausführlichen Vor- und Aufklärungsgespräch wird die Klientin/der Klient in eine angenehme Wachtrance versetzt, es entsteht ein schläfriger Zustand, in dem noch sprachlicher Austausch stattfinden kann. Jetzt können Inhalte des Unbewussten über innere Bilder, Gefühle, Erinnerungen oder mit Hilfe der Autosystemhypnose erfahren werden und so Zusammenhänge über Krankheiten und Symptome verstanden werden.

Heilung kann sich auf diese Weise vollziehen, die Klientin/der Klient ist aktiv an seinem Heilungsprozess beteiligt, die therapeutischen Inhalte kommen vom Klienten, der Therapeut führt nur die Hypnose und arbeitet in einem Nachgespräch die Inhalte mit der Klientin/dem Klienten auf.

Hypnose ist ein natürlicher Zustand, der uns Menschen angeboren ist, genau wie die Fähigkeit, zu schlafen. Es gibt keine Nebenwirkungen und es werden weder Geräte noch Medikamente benötigt. In den meisten Fällen fühlen sich die Klienten nach Anwendung von Hypnose konzentriert, klar und gut im Kontakt mit sich selbst.

Diese Art der Trancearbeit eignet sich besonders bei chronischen Erkrankungen, dauerhaften Schmerzen, Migräne, Tinnitus, Ängsten, Prüfungsängsten, Suchtkrankheiten, u.v.m.

Die Anwendung von Hypnose findet in unserer Praxis nur auf ärztlichen Rat und nach einer medizinischen Voruntersuchung statt.

Verena Westphal
Hypnosetherapeutin

🔍

Aktuelle Meldungen