Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von Berufsverbänden und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz.

Neurologie, Dillingen
Dr. med. Stephan Gierer & Dr. med. Stephanie Gierer

Elektrophysiologie

Elektromyographie (Muskeluntersuchung)
Mit einer dünnen Nadel wir der Muskel untersucht, der vermeintlich von der Erkrankung erfasst ist. Die Signale der Muskelaktivität werden in Ruhe und bei Anspannung des Muskels auf einem Computer aufgezeichnet und ausgewertet. Die Methode kommt bei Nervenschädigungen oder bei Muskelerkrankungen zum Einsatz und kann beispielsweise die Schädigung einer Nervenwurzel durch einen Bandscheibenvorfall nachweisen.

Elektroneurographie (Nervenuntersuchung)
Hier wird der Nerv mit einer Oberflächenelektrode stimuliert und die Nerven- oder Muskelantwort abgeleitet. Es wird die nervenleitgeschwindigkeit berechnet. Dies ist beispielsweise die Standardmethode bei Untersuchung von „einschlafenden Händen" mit der Frage eines Karpaltunnelsyndroms. Die Einenengung des Nerven am Handgelenk verlangsamt die Nervenleitgeschwindigkeit in typischer Weise.

Somatosensibel evozierte Potentiale SEP (Rückenmarksuntersuchung)
Es wird der Nerv am Handgelenk oder am Fußgelenk stimuliert und die einkommende Reizantwort am Kopf abgeleitet. Die Methode kommt zB bei erkrankungen des Rückenmarkes zum Einsatz.

Visuelle evozierte Potentiale (Sehnervuntersuchung)
Durch den konzentrierten Blick auf ein sich veränderndes Schachbrettmuster auf einem Bildschirm wird ein optischer Reiz gesetzt. Die entsprechende Antwort wird über dem für das Sehen verantwortliche Gehrinteil abgeleitet, also ebenfalls an der Oberfläche des Kopfes. Die Methode gibt Aufschluß über Erkrankungen des Sehnerven und des Sehtraktes im Gehirn.

Akustisch evozierte Potentiale (Hörnervuntersuchung)
Es wird ein „Klickreiz" über einen Kopfhörer gegeben und die Antworten des Gehirns am Kopf elektronisch aufgezeichnet. Die Methode kommt in der Schwindelabklärung zum Einsatz (der Hörnerv und der Gleichgewichtsnerv verlaufen zusammen in das Gehirn!).

Blinkreflex (Gesichtsnervenuntersuchung)
Durch einen elektrischen Reiz im gesicht kommt es zu einer kurzen Muskelzuckung der Gesichtsmuskulatur, die über einen Reflex zustande kommt, der seinen Weg durch den Hirnstamm, eine tiefsitzende und wichtige Hirnstruktur, nimmt. Die Methode gibt biespielsweise Aufschluß über die Prognose von Gesichtslähmungen.

Sympathische Hautantwort (Hautnervenuntersuchung)
Die Reflexantwort funktioniert ähnlich wie der „Lügendetektor" in den Krimiserien: gemessen wir die Veränderungen des Hautwiederstandes, aber nicht nach peinlicher Befragung, sondern ebenfalls anch einem kurzen Stromimpuls. Das sog. „autonome Nervensystem" ist für die Regulation von Herzschlag, Tätigeit der inneren Organe, der Hautdurchblutung und des Nagelwachstums zuständig. Es ist bei manchen Formen der Polyneuropathie, zB bei Diabetikern, als erstes von der Erkrankung betroffen.

Herzfrequenzvarianzanalyse (Herzryhtmusuntersuchung)
Es wird ein einfaches EKG abgleitet und die Veränderung des Herzschlages bei tiefer Atmung, beim Pressen und beim Aufstehen erfasst. Hierzu sind komplexe Computerprogramme notwendig. Erfasst wird die Funktion des „autonomen Nervensystems" (s. „Sympathische Hautantwort").

Elektroencephalographie EEG (Hirnströme)
Standardmethode bei der Untersuchnug von Patienten mit dem Verdacht auf eine Epilepsie, wird aber auch bei vielen Arten der Hirnleistungsstörung diagnostisch eingesetzt. Die Methode hat seitder Einführung der modernen bildgebenden Verfahren an Bedeutung eingebüßt, ist aber immer noch bei bestimmten fragestellungen hilfreich. Mit vielen kleinen Elektroden wird die Hirnfunktion schmerzlos aufgezeichnet und am Computer ausgewertet.

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