Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Alzheimer-Demenz: Ruhelosigkeit und Gereiztheit können erste Anzeichen sein

Nicht nur Gedächtnisstörungen sind erste Hinweise auf eine beginnende Alzheimer-Erkrankung, sondern auch Verhaltensveränderungen wie eine gesteigerte Nervosität und Reizbarkeit oder zunehmende Angst vor Ungewohntem.

Häufige Unruhe, Nervosität, Schlafprobleme und schnelle Reizbarkeit können auf eine beginnende Alzheimer-Krankheit hindeuten. „Nicht nur das nachlassende Kurzzeitgedächtnis ist ein Indiz für eine Demenz. Neben wachsender Unaufmerksamkeit, dem Vergessen von Terminen, Wortfindungsstörungen sowie verstärkter Orientierungsschwäche sind bei den Betroffenen anfangs recht häufig Verhaltensveränderungen zu beobachten“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Martin Haupt, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP) in Wiehl. Hierzu zählen auch verstärkte Ängstlichkeit, Traurigkeit, Unsicherheit sowie der Rückzug aus dem Bekanntenkreis. Die Betroffenen mögen ihre gewohnte Umgebung am liebsten nicht verlassen, sie lehnen Neues immer mehr ab. „Streitbarkeit, Misstrauen und sogar Feindseligkeit, bei ehemals sanftmütigen, ausgeglichenen Menschen, können ebenfalls erste Anzeichen für eine Alzheimer-Krankheit sein“, warnt Priv.-Doz. Dr. Haupt. Nicht immer sind diese Frühsymptome eindeutig von normalen Alterserscheinungen abgrenzbar. Beim Auftreten möglicher Demenz-Anzeichen sollten Betroffene daher in Begleitung eines Angehörigen einen Psychiater aufsuchen. „Denn eine frühe Erkennung und eine umfassende Behandlung sind bei Alzheimer entscheidend. Heute kann mithilfe verschiedener Therapiemaßnahmen das Fortschreiten der Hirnfunktionsstörung um einige Jahre verzögert werden. Je früher die ganzheitliche Behandlung beginnt, desto besser können verbliebene Ressourcen angeregt werden und die Selbstständigkeit sowie Alltagskompetenz des Patienten erhalten bleiben. Auch die begleitenden Verhaltensveränderungen sind in diesem Rahmen gut behandelbar“, betont Priv.-Doz. Dr. Haupt. Gleichzeitig erhalten Angehörige Ratschläge für den Umgang mit Alzheimer-Patienten sowie Adressen von Beratungsstellen.

Die Pressemeldung der DGGPP ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung freigegeben.Bitte weisen Sie bei Verwendung im Printbereich auf das Informationsportal der DGGPP, www.psychiater-im-netz.de, hin. Bei Online-Veröffentlichung erbitten wir eine Verlinkung auf die Website.