Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen
Herausgegeben von Berufsverbänden und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz.
11.10.2019
Der Anteil psychischer Erkrankungen gewinnt als Ursache der Inanspruchnahme einer Erwerbsminderungsrente wachsende Bedeutung.
Der Zugang zur Erwerbsminderungsrente ist im Sechsten Sozialgesetzbuch geregelt und nur unter engen versicherungsrechtlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen möglich. Im Rahmen einer umfassenden medizinischen Begutachtung durch die Rentenversicherungsträger werden die gesundheitlichen Voraussetzungen geprüft.
Im vergangenen Jahr ist fast jede zweite Erwerbsminderungsrente wegen psychischer Erkrankungen gewährt worden. Aufgrund psychischer Störungen wie Depressionen, Schizophrenie oder Alkoholismus wurde im Jahr 2018 demnach gut 71.000 Betroffenen eine Erwerbsminderungsrente zugestanden. Das entspricht einem Anteil von 42,9 Prozent.
Die höchsten Quoten wurden in Berlin (51,1 Prozent) und Hessen (50,7) registriert, die mit Abstand niedrigste im Saarland (40,3). Frauen sind mit einem Anteil von knapp 59 Prozent überdurchschnittlich oft betroffen.
Wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig ist, soll die Erwerbsminderungsrente das Einkommen ersetzen. Zuvor wird der Gesundheitszustand des Betroffenen vom Rentenversicherungsträger überprüft. Derzeit beziehen in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit.
Quelle: dpa