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Krankenkasse: Schlaganfall-Risiko bei jüngeren Menschen unterschätzt

Die Techniker Krankenkasse warnt davor, dass bei jüngeren Menschen ein Schlaganfall oft übersehen wird. Bei unter 45-Jährigen werden typische Anzeichen wie Doppeltsehen, Sprachstörungen und Schwindel meist nicht mit einem Hirninfarkt in Verbindung gebracht.

Das Schlaganfall-Risiko bei jüngeren Menschen wird nach einer Warnung der Techniker Krankenkasse (TK) unterschätzt. „Gerade bei jüngeren Menschen übersieht man leicht die typischen Anzeichen, weil viele einen Schlaganfall bei einem 25-Jährigen einfach nicht für möglich halten“, teilte die TK mit. Laut Statistik sei 2009 rund 500 Mal ein Schlaganfall bei 25 bis 45-jährigen Patienten aus Rheinland-Pfalz diagnostiziert worden. Übergewicht und Bluthochdruck gelten als Risikofaktoren für einen Schlaganfall.

In vielen Fällen kommt ein Schlaganfall (Apoplex) nicht aus heiterem Himmel, sondern kündigt sich durch Warnzeichen an. Dazu gehören:

Kurz andauernde Lähmung, Schwäche oder Taubheit einer Körperhälftekurzes Erblinden auf einem Auge (Amaurosis fugax) oder Sehstörungen (Doppelbilder sehen, Einschränkung des Gesichtsfeldes)kurzzeitige Sprachstörungen (d.h. Probleme, Sprache zu verstehen oder Störung der Sprachfähigkeit)Drehschwindel, Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen, plötzliche Stürzeerstmalig und plötzlich auftretende, extrem starke Kopfschmerzenvorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Desorientierung in Bezug auf Raum, Zeit oder Personen

Diese Symptome treten bei bis zu 40% aller Schlaganfall-Patienten im Vorfeld eines Schlaganfalls auf. Sie beginnen immer plötzlich und können einige Minuten oder Stunden andauern, um anschließend wieder abzuklingen. Ausfallerscheinungen, die nicht länger als 24 Stunden anhalten, werden als transitorisch ischämische Attacke (TIA) bezeichnet.

Laut TK werden die Warnzeichen eines Schlaganfalls wie Doppeltsehen, Sprachstörungen und Schwindel TK insbesondere bei jüngeren Menschen oft nicht erkannt.

Quelle: dpa/NPIN