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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Missbrauch und Abhängigkeit von Psychopharmka

Inwiefern bestimmte Psychopharmaka abhängig machen, wird von Wissenschaftlern unterschiedlich diskutiert. Es herrscht jedoch Einigkeit, dass Antidepressiva, Antipsychotika, Stimmungsstabilisierer und Antidementiva nicht abhängig machen, während Benzodiazepine und viele Schlafmittel bereits nach 4 Wochen zu Gewöhnung und im weiteren Verlauf zur Abhängigkeit führen können. Vor allem ältere Menschen sind betroffen – etwa 10% nehmen regelmäßig Benzodiazepine ohne klare ärztliche Verordnung ein. Bei den Benzodiazepinen gibt es auch eine Abhängigkeit von niedrigen Dosen, die nach langfristiger Einnahme der Medikamente auch bei niedriger Dosierung eintreten kann. Sie nicht erst entstehen zu lassen und im Gesamt-Behandlungsplan bei der Therapie psychischer Erkrankungen auszugleichen, ist eine wichtige Aufgabe der Ärzte.

Grundsätzlich gehören Verordnung und Dosierung von Psychopharmaka in die Hände eines Facharztes, regelmäßige ärztliche Kontrollen sind bei der Einnahme erforderlich.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Peter Falkai, München (DGPPN) und Prof. Dr. med. Martin Hatzinger, Solothurn (SGPP)