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Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Störungsbild bei Selbstverletzdendem Verhalten

SVV steht häufig in Zusammenhang mit anderen psychischen Störungen, wie beispielsweise Essstörungen, Depressionen, Angsterkrankungen oder einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Meist beginnt SVV mit dem Einsetzen der Pubertät.

Am häufigsten treten bei Selbstverletzung wiederholt oberflächliche Schnittverletzungen mit scharfen Gegenständen, wie z.B. Rasierklingen oder Glasscherben, auf. Auch Verbrühungen und Verbrennungen (z.B. mit der Zigarette oder dem Bügeleisen) oder das absichtliche und wiederholte Aufreißen von verheilenden Wunden sind möglich. Selbstverletzungen können in jeder Körperregion auftreten, gut selbst zu erreichende Körperregionen (Ober- und Unterarmbeugeseiten, Beinvorderseiten, Brust- und Bauchregion, evtl. Gesicht) sowie die gegenüberliegende Seite der führenden Hand werden vorwiegend verletzt (bei Rechtshändern also die linke Körperseite). Haareausreißen, Sich-selbst-Beißen, Schlucken giftiger Substanzen, mit dem Kopf gegen die Wand schlagen oder das willentliche Brechen von Knochen treten in seltenen Fällen auf.

Wie bei depressiv oder schizophren erkrankten Menschen ist auch bei Jugendlichen, die sich selbst verletzen, das Suizidrisiko erhöht.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ulm (DGKJP)